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Politik & Gesellschaft   
ödp kritisiert Tornado-Einsätz der Bundeswehr in Afghanistan:
"Aufbauarbeit der Hilfsorganisationen und Ansehen der Bundeswehr gefährdet"
Die Ökologisch-Demokratische Partei (ödp) lehnt die bevorstehenden Einsatz der Tornado-Flugzeuge in den Süd- und Ost-Provinzen Afghanistans ab. "Wir sehen darin die Aufbauarbeit der Hilfsorganisationen in diesen Regionen, insbesondere der deutschen, als höchst gefährdet an", so ödp-Generalsekretär Dr. Claudius Moseler.

Die Taliban-Kämpfer haben sich bereits jetzt darauf eingestellt, nicht mehr in größeren Einheiten und Verbänden - und damit für Luftaufklärung erkennbar - aufzutreten. Sie werden in Zukunft vorwiegend als "Einzelkämpfer" in Kleinstgruppen und als Selbstmordattentäter zum Einsatz kommen. Diese sind aus der Luft nicht erkennbar. Die Gefährdung unserer Soldaten und ziviler Helfer und afghanischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nimmt damit dramatisch zu, beklagt die ödp.

Seit dem Sturz des Taliban-Regimes 2001 wurden ca. 70 Milliarden Euro westlicher Unterstützung in den "militärischen" Teil des Wiederaufbaues Afghanistan gesteckt; weniger als 10 Prozent davon in den zivilen Wiederaufbau mit dem Ergebnis: Die Taliban sind so stark und siegessicher wie nie zuvor. Viele jungen Männer werden von den Taliban über die kostenlosen Koranschulen, z.T. in auch in Pakistan, angeworben. Mit weniger als der Hälfte der derzeitigen jährlichen Kosten für den ISAF-und OEF-Einsatz wäre dagegen der Bau ausreichender und qualifizierter regulärer Schulen und deren Unterhalt für 10 Jahre möglich. Allein die Kosten des Tornado-Einsatzes für 2007 - rund 35 Millionen Euro - würden den Bau von ca. 1000 Schulen ermöglichen.

Auch viele Bundeswehrsoldaten kritisieren den geplanten Einsatz, der all zu schnell auch zum Kampfeinsatz werden kann, und lehnen diesen ab, weis Moseler.

 
Quelle: Ökologisch-Demokratische Partei Bundesverband, D-97070 Würzburg
http://www.oedp.de
claudius.moseler@oedp.de
    

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