![]() Quelle: Stephan Schiller Die Akteure waren sich einig, daß in Zukunft eine noch bessere Zusammenarbeit der drei zuständigen Politikbereiche Jugend, Bildung und Wirtschaft sowie der Veranstalter zum Wohl der Kinder und Jugendlichen nötig ist. Anlass war die Vorstellung des QMJ (Qualitätsmanagement Kinder- und Jugendreisen). Geplant ist ab Anfang 2007 Kinder- und Jugendunterkünfte mit bis zu fünf Sternen analog Hotels und Bussen zu klassifizieren. Dieses System werde aus Mecklenburg-Vorpommern übernommen. Dort wurde es zwei Jahre lang erfolgreich erprobt und soll jetzt angepasst auf die Bedürfnisse in ganz Deutschland umgesetzt werden. ![]() Quelle: Stephan Schiller "Insgesamt sieht die DZT die Entwicklung des Qualifizierungssytems sehr positiv - bietet dieses doch eine gute Hilfestellung für die Vermarktung des Reiselandes Deutschland, insbesondere für die im Incoming wichtige Zielgruppe der Jugendlichen. In Zukunft werden wir den Prozess aktiv unterstützen, um das Gütesiegel für klassifizierte Jugendunterkünfte auch im Ausland bekannt zu machen." Das System mache die Vielzahl der unterschiedlichen Übernachtungsangebote vergleichbar und transparent, nicht nur auf regionaler, sondern auch auf nationaler Ebene. Außerdem erziele Deutschland gegenüber seinen europäischen Mitbewerbern einen Wettbewerbsvorteil, da es bisher kein vergleichbares System auf dem europäischen Reisemarkt gebe. Das Klassifizierungssytem sei gut strukturiert. Durch die Einteilung in ein Zwei-Stufen-Model werde dem Unterkunftsanbieter die Möglichkeit eingeräumt, beginnend mit der Basisklassifizierung, die hauseigenen Qualitätsansprüche kontinuierlich auszubauen. Die Klassifizierung im Kinder- und Jugendreisebereich werde neben der Unterkunft auch die Softskills des Personals und die pädagogischen Programmangebote der Häuser berücksichtigen, um deutlich zu machen, dass es bei dieser Altersgruppe auf mehr ankommt, als nur ein "gutes" Haus. Elemente wie Betreuung, Freizeitangebot und geschultes Fachpersonal nähmen einen hohen Stellenwert in diesem Unterkunftssegment ein. Das biete allein reisenden jungen Gästen aber vor allem Eltern und Pädagogen bei Klassenfahrten und Jugendreisen eine Orientierung und kann ausschlaggebendes Kriterium für die Reiseentscheidung werden. Neutralität sei dadurch gewährleistet, dass jede einzelne Kinder- und Jugendübernachtungsstätte von einem unabhängigen Auditor persönlich besucht und anhand eines detaillierten Kriterienkatalogs bewertet werde. So könne sich der Prüfende ein profundes Bild über die Anlage und ihre Mitarbeiter machen. ![]() Quelle: Stephan Schiller stehen, unabhängig von deren sozialer Herkunft und Geldbeutel - und nicht zuletzt eine wirtschaftliche - Kinder- und Jugendreisen sind auch aus wirtschaftlicher Sicht deutschlandweit ein wichtiges touristisches Segment. Der Aktionsplan des Deutschen Bundestages zum Kinder- und Jugendtourismus habe schon 2002 darauf hingewiesen, dass die Entwicklung bundesweiter Qualitätsstandards trägerübergreifend für das Kinder- und Jugendreisen erforderlich sei. Natürlich seien vor allem die Akteure vor Ort und die Verbände gefragt. Hinsken begrüßte es, dass die Arbeitsgemeinschaft "Junges Land für junge Leute" in Mecklenburg-Vorpommern die Leistungsfähigkeit der jugendtouristischen Einrichtungen durch Netzwerkbildung, gemeinsame Produktentwicklung und Vermarktung unterstützt sowie zum Ausbau von Kooperationen beigetragen hat. Sie setze den Schwerpunkt auf das Qualitätsmanagement Jugendreisen und die Klassifizierung von Jugendübernachtungsstätten. "Ich halte das Qualitätsmanagement für eine gute Sache. Wird es erfolgreich absolviert, erhalten die Beherbergungsstätten eine entsprechende Klassifizierung. Damit ist gegenüber dem Verbraucher - ähnlich wie bei den Hotel-Sternen - erkennbar, welcher Qualitätskategorie die Jugendherberge angehört." Das damalige Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie habe bereits vor einigen Monaten im Bund-Länder-Ausschuss Tourismus die anderen Länder über dieses Projekt informiert und es zur Nachahmung empfohlen. ![]() Quelle: Stephan Schiller ![]() Quelle: Stephan Schiller 23 Jugendeinrichtungen haben die Basisklassifizierung erreicht und über 29 Einrichtungen funkeln von einem bis zu fünf Sterne", sagte Seidel. Mit der Basiseinstufung wird dokumentiert, daß die Betriebe dieser Branche alle rechtlichen Vorschriften einhalten. Die Sterne dokumentieren ein umfangreiches pädagogisches Programmangebot, geschulte Mitarbeitende und gute Standards de Hauses selber. "Kinder sind ein kritisches Publikum: Begeisterung kann nur mit der Qualität der Unterkünfte, den Spiel- und Erlebnisangeboten sowie einer perfekten Betreuung erzielt werden", so Seidel.
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