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Genweizen: Seehofer handelt grob fahrlässig
Zur Genehmigung des Freisetzungsversuchs mit genmanipuliertem Weizen am Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben erklärt Ulrike Höfken, verbraucherpolitische Sprecherin:

Der Freisetzungsversuch mit Gentech-Weizen am Standort Gatersleben ist völlig unverantwortlich. Selbst in den USA wurde das Vorhaben "Genweizen" eingestellt wegen unbeherrschbarer Auskreuzungs-Risiken. Die Gefahr der Kontamination unserer Lebensmittelerzeugung und unseres wichtigen Grundnahrungsmittels ist groß, die Wahlfreiheit der Verbraucher bedroht. Millionenschäden für die Wirtschaft drohen. Dies ist gerade deutlich geworden am Beispiel des Genreis-Skandals. Der Verband Deutscher Mühlen und der Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft beklagen bislang 10 Millionen Euro Schaden durch Kontamination mit illegalen, für Lebensmittel nicht zugelassenen Genkonstrukten. Niemand weiß, ob die aus amerikanischen und chinesischen Forschungsfeldern stammenden Konstrukte für Mensch und Umwelt gefährlich sind.

Es kann nicht sein, dass Seehofer einerseits Vorhaben genehmigt, deren Gefahrenpotential sehenden Auges in Kauf genommen wird, um dann im Nachhinein zu verlangen, dass die dann kontaminierten Produkte auf den Tisch der Verbraucher und in der Nahrungsmittelkette landen. Seit langem versuchen die Agro-Gen-Lobbyisten, für Forschungsexperimente die Verunreinigungsverbote zu kippen und den so genannten 0-Grenzwert für ungenehmigte Gen-Bestandteile in Frage zu stellen. Dies verstößt ganz klar gegen Bundes- und EU-Recht. Seehofer muss persönlich zur Verantwortung stehen, wenn Auskreuzungen Schäden verursachen.

Wir sagen: Es kann keinen Freibrief geben für nicht zugelassene Produkte. Dann könnten wir alle Zulassungsverfahren im Bereich der Lebensmittel wie auch der Medizin gleich in den Orkus werfen.

Gegen diesen Freisetzungsversuch haben sich sehr viele Bürgerinnen und Bürger ausgesprochen. Rund 30.000 Unterschriften wurden Minister Seehofer bereits im September übermittelt. Er offenbart mit dieser Entscheidung, dass ihm die Interessen der Gentechniklobby anscheinend näher sind als die Sorgen und Bedenken der Bürger und Bürgerinnen. Dies lässt für die angekündigte Novelle des Gentechnikgesetzes nichts Gutes aus seinem Hause erwarten.
 
Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
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