"Wenn es um den Pestizidgehalt geht, können sich Bio-Produkte in wissenschaftlichen Studien eindeutig gegenüber Vergleichsproben aus konventionellem Anbau behaupten", so die Ernährungsexpertin Ingrid Kiefer im pressetext-Interview. "Gute Ergebnisse erzielen Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft auch bei Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzeninhaltsstoffen." Bei den Nitraten sei das Ergebnis nicht eindeutig. "Bei der Schwermetall-Belastung gibt es keine Unterschiede zu konventionellen Produkten." Die Expertin führt dies auf die generelle Umweltbelastung zurück. "Wir empfehlen Produkte aus biologischer Landwirtschaft. Frei von Schadstoffen sind aber auch diese Lebensmittel nicht", so die Expertin, die allerdings einräumt, dass man nicht sagen könne, Bio sei generell besser, sondern eben nur in Teilbereichen. "Die Ergebnisse der Studienlage ist sehr uneinheitlich." Bei der Milch schneiden Bioprodukte jedoch eindeutig besser ab: Der Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren liegt in allen Untersuchungen bei Bio-Milch über jenem von konventionellen Produkten. Der Gehalt an Mineralstoffen und Vitaminen ist in Bio-Lebensmitteln immer höher oder zumindest gleich hoch wie in der konventionellen Vergleichsprobe. Bei den sekundären Pflanzeninhaltsstoffen, die mit antioxidativer Wirkungen in Zusammenhang gebracht werden, ist Bio eindeutig besser, schließt Kiefer. Welche gefährlichen Auswirkungen die Schadstoffe auf die Entwicklung von Kleinkindern haben, beschreibt Karl Zwiauer, Vorsitzender der Plattform "Ärzte für schadstoff-freie Nahrung", im pressetext-Interview. "Bei Ungeborenen, Säuglingen und Kleinkindern befindet sich der gesamte Organismus noch im Entwicklungsstadium, viele Organe wie die Leber und Regelsysteme wie das Immunsystem sind noch nicht ausgereift und daher anfällig für Schäden", so der Mediziner. "Es ist wissenschaftlich evident, dass pränatale und postnatale Belastung mit Schadstoffen die frühkindliche Entwicklung nachteilig beeinflussen kann." Ein Beispiel dafür ist polychloriertes Biphenyl (PCB). "Hier zeichnet eine Fülle an Studien ein homogenes Bild", so Zwiauer. "Je höher die pränatale Belastung, desto nachteiliger die Auswirkungen: Sie reichen von Aufmerksamkeitsdefiziten über schlechtere Lernleistungen bis hin zu Defiziten in der Entwicklung des verbalen, bildlichen und auditiven Gedächtnisses." Ähnliche Ergebnisse brachten Studien des mittlerweile in den meisten Industrieländern verbotenen Insektizid DDT. "Hier wurde ein Zusammenhang zwischen pränataler Exposition und neuromotorischer Entwicklung bei Kindern wissenschaftlich bestätigt", erklärt der Mediziner. In der WHO werde derzeit gerade überlegt DDT als Malariaprophylaxe wieder zuzulassen (pressetext berichtete www.pte.at/pte.mc?pte=060802028 ). Experten zufolge gilt DDT als eines der persistentesten Gifte überhaupt. "Wir wollen Ernährungsweisen und Konsumgewohnheiten in Richtung gesünderer, schadstoffarmer Ernährung nachhaltig verändern. Besonders bei der Ernährung von Kindern und Babys empfehlen wir, auf die Herkunft der Lebensmittel zu achten", so der Mediziner abschließend. (Ende) Aussender: pressetext.austria Redakteur: Wolfgang Weitlaner email: weitlaner@pressetext.com Tel. +43-1-811 40-307
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