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Mobilität & Reisen   
Weiterhin Fehlanzeige beim Sicherheitskonzept für den Transrapid
Anlässlich der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage in Sachen Transrapidsicherheit nach dem Unglück in Lathen erklärt Dr. Anton Hofreiter MdB:

In der Antwort auf eine Kleine Anfrage in Sachen Transrapidsicherheit belegt die Bundesregierung unsere Auffassung, dass für die geplante Münchner Transrapidstrecke kein ausreichendes Sicherheitskonzept vorliegt.

Die Aussage der Bundesregierung "Nach Kenntnis der Bundesregierung bedarf es nicht der Entwicklung neuer Sicherheitseinrichtungen, weil nach Angaben der DB Magnetbahn GmbH geeignete Systeme aus dem Rad-/Schiene-Bereich adaptiert werden können", bedeutet nicht, dass die geeigneten Systeme auch bereits Bestandteil des laufenden Planfeststellungsverfahrens sind.

Die Bundesregierung schweigt sich auch darüber aus, was denn geeignete Systeme sind. Bei der Eisenbahn gibt es unterschiedliche Systeme, die der Überwachung und der Einleitung einer Schnellbremsung dienen. Diese Systeme sind bei der Eisenbahn miteinander gekoppelt. Auf der Teststrecke gibt es diese Fülle von Sicherheitseinrichtungen nicht einmal in Ansätzen. In Shanghai auch nicht. Wie nun innerhalb kürzester Zeit ein Sicherheitskonzept, hinter dem eine ausgereifte Sicherheitsphilosophie stehen muss, aus dem Hut gezaubert werden soll, erklärt die Bundesregierung nicht. Bei der Eisenbahn hat man in Deutschland seit 1835 einen enormen Erfahrungsschatz aufbauen können. Beim Transrapid gibt es diesen nicht. Es ist ein Wunder, dass die Bundesregierung nicht Sicherheitseinrichtungen anderer spurgeführter Verkehrssysteme oder gar des Luftverkehrs auf den Transrapid für übertragbar hält.

Die Bundesregierung bestätigt auch, dass es keine Vorstellungen darüber gibt, wie das Fahrzeug sicherer gestaltet werden kann. Der Transrapid bietet weniger Aufprallschutz als das schlechteste Auto. Ausführungsgrundlagen zu den Anpassungen in der Fahrzeugkonzeption liegen nämlich nicht vor.

Die Bundesregierung bestätigt ebenfalls, dass kein Sicherheits- beziehungsweise Brandschutzkonzept, das auf einer Risikoanalyse nach CEN- beziehungsweise ISO-Standart basiert und das auch Fragen des vorbeugenden Brandschutzes und abwehrenden Brandschutzes insbesondere für die Tunnelabschnitte behandelt, existiert. Bei Tunneln in 40 Metern Tiefe ist das unverantwortlich.

Die Bundesregierung weiß also, dass der Transrapid unsicher ist, und will trotzdem Geld dafür ausgeben. Das verstehe, wer will.
 
Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
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