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Energie & Technik   
Hoher Uranpreis mahnt zur Beendigung der Atomwünsche
Zum erstmaligen Überschreiten der 60 Dollarmarke pro pound des Uranpreises erklärt Hans-Josef Fell, energiepolitischer Sprecher:

Wer heute noch wie Wirtschaftminister Glos auf Laufzeitverlängerung oder gar wie Ministerpräsident Koch auf Neubau von Atomreaktoren setzt, wird angesichts der fehlenden Uranressourcen scheitern und setzt die Energieversorgungssicherheit aufs Spiel.
Wir fordern daher die Union auf, endlich die Atomdebatte zu beenden, weil sie ein mögliches höheres Wachstum der erneuerbaren Energien behindert, welches auch aus der Sicht der Energieversorgungssicherheit notwendig ist.
Deutschland ist gut beraten, schon deshalb am Atomausstieg festzuhalten, damit nicht wegen fehlendem Uran in den nächsten Jahrzehnten die Lichter ausgehen.

Schon heute steigen die Uranpreise auf Rekordhöhen, wie die Versechsfachung der Welturanpreise seit dem Jahre 2000 deutlich machen.
Diese drastische Erhöhung der Uranpreise ist umso erstaunlicher, weil sich ja - entgegen allen propagandistischen Ausbauankündigungen - die weltweite Nutzung der Atomenergie in den letzten Jahren eben nicht über das niedrige Niveau von etwa 2,5 Prozent Deckung der Weltenergienachfrage erhöht hat.
Die hohen Uranpreise können nur mit einer Verknappung des Urans trotz niedrigem Verbrauchsniveaus erklärt werden.
Damit ist klar: Die Ankündigungen vieler Länder auf Ausbau der Atomenergie werden nicht realisierbar sein, da die Uranressourcen nicht ausreichen werden.

Die Atomwirtschaft hat sogar selbst in ihrem neuesten Red Book erklärt, dass nur unter der Bedingung der Realisierung der geplanten Erweiterungen der Uranförderung der weltweite Bedarf bis 2010 gesichert werden kann.
Was Erweiterung der geplanten Uranförderung bedeutet, lassen die gerade beginnenden Proteste der finnischen Bevölkerung gegen eigene Uranförderung in Finnland erahnen. Da sämtliche kommerzielle Programme zur Streckung der Uranressourcen mit schnellen Brütern gescheitert sind, gibt es keine realistische Perspektive für die weltweiten Ausbauwünsche der Atomwirtschaft.

 
Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
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