Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 21.09.2006
Keine Hermesbürgschaft für Ilisu-Staudamm
Die sozialen und ökologischen Folgen des Projekts sind gravierend.
Zur Einbringung unseres Antrags "Keine Hermes-Bürgschaft für den Ilisu-Staudamm in der Türkei" und der anstehenden Entscheidung für die diesbezügliche Vergabe einer deutschen Hermesbürgschaft erklären Ute Koczy, entwicklungspolitische Sprecherin, und Reinhard Loske MdB:

Wir fordern die Bundesregierung auf, keine Hermesbürgschaft für den Bau des Ilisu-Staudamms zu vergeben. Sie würde damit gegen ihre eigenen Exportleitlinien und mehrere internationale Umwelt- und Sozialstandards verstoßen. Die sozialen und ökologischen Folgen des Projekts sind gravierend. So ist sogar eine Klage vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof anhängig. Bei Gewährung einer Hermesbürgschaft müsste sich die deutsche Bundesregierung für den Untergang des Kulturerbes der 10 000 Jahre alten Stadt Hasankeyf verantworten.

Für die Türkei bedeutet ein Scheitern des Projekts einen großen Prestigeverlust: Schon der erste Bauversuch des Ilisu-Staudamms 2001/2002 ging schief, da sich wegen der großen sozialen und ökologischen Risiken der größte Investor und einige Unternehmen aus dem Projekt zurückzogen. Doch auch beim zweiten Anlauf sind die grundlegenden Probleme des Projekts nach wie vor ungelöst. Kleine Verbesserungen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass etliche soziale und ökologische Fragen nach wie vor offen sind. Die Empfehlungen und Standards der Weltstaudammkommission (WCD) für den Bau von großen Wasserkraftwerken wurden schlichtweg ignoriert.

Durch den Bau des Staudammes würde die mindestens 10 000 Jahre alte Stadt Hasankeyf, deren Aufnahme als Weltkulturerbe das Europaparlament kürzlich vorgeschlagen hat, mitsamt ihrer archäologischen Reichtümer unwiederbringlich in den Fluten des Tigris versinken. Der Verlust für die Kultur und Zivilisation der Region wäre enorm. Besonders brisant ist auch, dass der Staudamm den Tigris kurz vor der Grenze zu Syrien und dem Irak aufstauen würde. Das Risiko sich verschärfender grenzüberschreitender Wasserkonflikte darf nicht unterschätzt werden. Erst recht, da die Türkei nicht einmal offiziell ihre Anrainerstaaten zum geplanten Großprojekt konsultiert hat.

Aus Deutschland hat das Unternehmen Züblin AG für seine Beteiligung am Bau des Ilisu-Staudamms bei der Bundesregierung den Antrag auf eine Exportkreditversicherung (Hermesbürgschaft) in Höhe von rund 100 Millionen Euro gestellt. Die Prüfungen sind noch nicht abgeschlossen. Heute Nachmittag berät der interministerielle Ausschuss der Bundesregierung (IMA) die Angelegenheit. Wir warnen davor, Nägeln mit Köpfen zu machen.

Wir fordern in einem in den Bundestag eingebrachten Antrag die Bundesregierung dazu auf, einer Bürgschaftsvergabe für den Ilisu-Staudamm nicht zuzustimmen.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2025
Symbolkarten als Seelenhelfer 111 Symbolmittel für mentale, emotionale und seelische Gesundheit


Für Klima, Luft, Boden: Multitalent Wald schützen VERBRAUCHER INITIATIVE zum Tag des Baumes am 25. April

22.04.2025
Earth Day 2025 Deutsche verlieren Interesse am Klimaschutz


12 Jahre nach Rana Plaza Gewerkschafter in Bangladesch inhaftiert, Lieferkettengesetz vor der Abschwächung


Von Kopf bis Fuß: Pilze sind natürlich nachhaltig Als hochwertiges Nahrungsmittel und als Werkstoff der Zukunft


Ausgezeichnet! Reformierter Tierschutzforschungspreis stärkt tierversuchsfreie Wissenschaft Kommentar

Weniger Kunststoffe im Bioabfall ab Mai 2025 Neue Vorgaben der Bioabfallverordnung treten in Kraft.


ÖDP ruft bundesweit zu Aktionstag am "Tag des Baumes" auf Naturschutzpartei fordert "konsequenten Schutz der Wälder": "Jeder gepflanzte Baum sichert uns eine lebenswerte Zukunft."


Gut geschützt die Frühlingssonne genießen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zu Sonnenschutzmitteln


17.04.2025
Photovoltaik-Ausbau landwirtschafts- und umweltgerecht gestalten AbL legt neuer Bundesregierung Vorschläge für Photovoltaik-Ausbau vor

"Noch mehr Trinkwasserbrunnen für Rheinland-Pfalz" Trinkwasserversorgung

Bilanz des Koalitionsvertrags Transparency Deutschland fürchtet deutliche Einschränkungen demokratischer Beteiligungs- und Kontrollrechte

Hummel-Challenge begeistert - Über 11.000 Beobachtungen Ergebnis Citizen Science Projekt

In tiefer Trauer: Der SFV nimmt Abschied von Wolf von Fabeck Eine große Persönlichkeit der Energiewende ist verstorben.


Tag der Landlosen: FIAN weist auf wachsende Landkonzentration hin Forderungen an die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

16.04.2025
Carsharing-Anbieter lassen die verkehrsentlastende Wirkung ihrer Angebote überprüfen Carsharing ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität

Projekt "Trinkbecher für Trinkwasser" 100.000-Euro-Spendenrekord für sauberes Wasser in Afrika


15.04.2025
Evaluierung der Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes Eine aktuelle Studie evaluiert die Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes und entwickelt Vorschläge für deren Weiterentwicklung

Videonewsletter der Möbelmacher Nr. 216 Newsletter 216: Actionhelden F. Kusz, D. Scheck, U. Plank; Küche in Lindau; elektrisches Schrankbett; Sommerzudecken; Hifirack in Elsbeere; Wozi und Sessel bei Übriges;


PRISMA in Frankfurt Ein nachhaltiges Bürobestandsgebäude als gesellschaftlicher Impulsgeber