Ein Beitrag aus dem ECO-News Presseverteiler, der Ihnen von ECO-World.de zur Verfügung gestellt wird.
In der Rubrik:   
Energie & Technik   
Stadtwerke München verheimlichen ihren Anteil am gefährlichen Atommeiler Isar 2
Seit Dezember 2005 sind alle Stromanbieter verpflichtet, die Herkunft ihres Stromes zu benennen. Die Stadtwerke München werben bundesweit mit einem Atomstromanteil von 0%. Dennoch besitzen sie einen Anteil von 25% am Atomkraftwerk Isar 2.

Auf ihren Stromrechnungen geben die Stadtwerke ihren Strommix mit 83% fossile Energien und 17% erneuerbare Energien an. Nach Aussage der hauseigenen Presseabteilung verfügen die SWM jedoch über Anteile an Isar2.

Des Weiteren ist das separate Ausweisen einzelner Tarife ganz entgegen den Bestimmungen der Kennzeichnungspflicht. Beim so genannten "M-Natur" Tarif der SWM scheint überhaupt kein Kohlendioxidausstoß anzufallen. Schon 2001 urteilte das OLG München gegen E.on in einer ähnlichen Sache, dass die Ausweisung eines einzelnen Umwelttarifes eine irreführende Bewerbung sei (Az.: 29 U 1534/01). Auch in den Richtlinien des Gesetzes wird eine "Ausweisung des Gesamtenergieträgermixes" gefordert.

Dies ist ein Zeichen, dass die Stromkennzeichnung, die im Energiewirtschaftsgesetz geregelt ist, nicht ausreicht und trotzdem Verbrauchertäuschung möglich macht, kritisiert projekt21plus.de, die Münchner Beratungsagentur zum Stromwechsel und fordert mehr Kontrollen der Angaben.

Die SWM beliefert ihre M-Natur-Kunden ausschließlich aus Wasserkraftwerken, in dessen Besitz die Stadtwerke schon lange sind. Die Trennung der Lieferung aus Wasserkraft und anderen fossilen Kraftwerken findet eh nur auf dem Papier statt. Lediglich der geringe Aufpreis kommt einzelnen Neuanlagen zugute. Tausende von Münchner Bürgern wechselten zum "Ökotarif M-Natur" in der fälschlichen Annahme, die Umweltbelastungen damit erheblich zu reduzieren. Ehrliche Informationen zu unabhängigen Ökostromanbietern und transparenten Unternehmen sind unter www.oekostromwechsel.de zu finden.

Auch der Anteil der erneuerbaren Energien ist in den Stromrechnungen der SWM-Kunden ungenau aufgegliedert. Was der Verbraucher vielfach nicht weiß ist, dass 10% der regenerativen Energien über das Erneuerbare Energien Gesetz in das allgemeine Stromnetz eingespeist werden. Der selbst erbrachte Anteil an regenerativen Strom beläuft sich bei den Stadtwerken somit lediglich auf 7%.

Unklarheit herrscht über den Anteil am Atomkraftwerk Isar2. Dieser gehört zu 75% dem E.on Konzern und zu 25% den Stadtwerken München. Angeblich wurde der Anteil in ein Tochterunternehmen transferiert und der erzeugte Strom wird anderweitig vermarktet. Wer den Atomstrom nun erhält bleibt unklar.
Diffus sind auch die Zukunftspläne der Stadtwerke. In Insiderkreisen heißt es, dass die SWM ein großes Kohlekraftwerk zur zukünftigen Energieerzeugung planen. Durch die kostenlose Zuteilung von Emmissionszertifikaten ist dies ein gutes Geschäft. Für die Umwelt und den Klimaschutz wäre dies jedoch eine Katastrophe.

projekt21plus.de
Siegfried Grob

 
Quelle: projekt 21+ oekologisches und ethisches investment, D-80636 München
http://www.projekt21plus.de
info@projekt21plus.de
    

Artikel drucken   Fenster schließen