Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Deutsche Umwelthilfe e.V., D-78315 Radolfzell
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 06.09.2006
AKW Brunsbüttel vorzeitig abschalten
Berlin, 6. September 2006: Die Deutsche Umwelthilfe hat die Absicht des Vattenfall-Konzerns scharf kritisiert, den Siedewasserreaktor Brunsbüttel mit kosmetischen Änderungen am Notstromsystem weiter betreiben zu wollen. Mit Änderungen im Detail seien die grundlegenden Sicherheitsmängel, die die Reaktorsicherheitskommission (RSK) der Bundesregierung dem Siedewasserreaktor an der Elbe schon im März 2003 bescheinigt hatte, nicht zu heilen, erklärte die Organisation. Es sei "in höchstem Maße befremdlich, dass der Betreiber Vattenfall mehrere Wochen benötigt, um zu verlässlichen Aussagen über die technische Ausgestaltung des Notstromsystems in seiner eigenen Anlage zu kommen", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake. Dies werfe grundlegende Fragen zum Sicherheitsmanagement im AKW Brunsbüttel auf. Baake forderte den Konzern auf, das "Kraftwerk entsprechend den Regelungen des Atomausstiegsgesetzes vorzeitig stillzulegen, statt sich weiter in Spekulationen über eine Laufzeitverlängerung zu ergehen".

Der Brunsbüttel-Betreiber Vattenfall Europe hatte zunächst erklärt, der Forsmark-Unfall sei auf Brunsbüttel nicht übertragbar, weil die Notstromversorgung in dem Reaktor nicht auf Wechselstrom angewiesen sei und diese Behauptung zwei Wochen später anlässlich einer Sitzung des Ausschusses "Elektrische Einrichtungen" der RSK teilweise zurückgenommen wurde. Der Reaktor sei jedoch trotzdem sicher. Eine weitere Woche später musste Vattenfall offenbar einräumen, die von den Atomaufsichtsbehörden in Schleswig-Holstein und im Bundesumweltministerium verlangten Nachweise ohne Änderungen am technischen Konzept der Notstromversorgung nicht vollständig erbringen zu können. Ein entsprechender an die Kieler Atomaufsicht gerichteter Änderungsantrag wurde gestern erst nach Recherchen der tageszeitung, taz, bekannt und in einer Sondersitzung des Umweltausschusses des Bundestages diskutiert.

Auch nach der nun geplanten technischen Änderung sind die grundlegenden Zweifel an der Sicherheit des Systems, die die Experten seit Jahren umtreiben, keinesfalls ausgeräumt ", sagte Baake. Hunderte offener Punkte, die sich nach einem Eingeständnis der Kieler Sozialministerin Gitta Trauernicht im Zusammenhang mit einer schon Jahre zurückliegenden Sicherheitsüberprüfung ergeben hätten, seien bis heute nicht geklärt.

"Wir sehen uns durch die neue Entwicklung in unserer schon vor drei Wochen veröffentlichten, detaillierten Kritik am Sicherheitszustand des Brunsbüttel-Meilers bestätigt. Vattenfall beschwört eine Sicherheit, die sich nach Überzeugung der Fachleute nicht einmal mit einer Vollsanierung des Reaktors herstellen ließe", sagte der Leiter Politik der DUH, Gerd Rosenkranz und erinnerte in diesem Zusammenhang an eine RSK-Sondersitzung, in deren Verlauf die Experten im März 2003 festgestellt hatten, dass selbst mit dem Austausch des defizitären Sicherheitsleitsystems gegen ein hochmodernes System "kein Sicherheitsgewinn verbunden ist, da dies die Defizite im Anlagenkonzept hinsichtlich des Aufbaus der Notstromversorgung nicht ausgleicht."

Die DUH kritisierte auch die Koalitionsparteien, die am Dienstag gemeinsam mit der FDP eine öffentliche Beratung des Umweltausschusses des Bundestages zum Thema Brunsbüttel verhindert hatten. "Da fürchten manche, dass die neue Sicherheitsdiskussion die mit aller Macht vorangetriebene Debatte über einen möglichen Wiedereinstieg in die Atomenergie in Deutschland stören könnte", erklärte Baake. Im Ergebnis werde durch diese "kindische Geheimniskrämerei" jedoch nur das Misstrauen der Menschen gegen diese Technologie und ihre Verfechter weiter wachsen.


Für Rückfragen:

Rainer Baake, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin; Tel.: 030 258986-0, Mobil.: 0151 55016943, Fax.: 030 258986-19, E-Mail: baake@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin; Tel.: 030 258986-0, Fax.: 030 258986-19, Mobil: 0171 5660577, E-Mail: rosenkranz@duh.de


Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2025
Symbolkarten als Seelenhelfer 111 Symbolmittel für mentale, emotionale und seelische Gesundheit


Für Klima, Luft, Boden: Multitalent Wald schützen VERBRAUCHER INITIATIVE zum Tag des Baumes am 25. April

22.04.2025
Earth Day 2025 Deutsche verlieren Interesse am Klimaschutz


12 Jahre nach Rana Plaza Gewerkschafter in Bangladesch inhaftiert, Lieferkettengesetz vor der Abschwächung


Von Kopf bis Fuß: Pilze sind natürlich nachhaltig Als hochwertiges Nahrungsmittel und als Werkstoff der Zukunft


Ausgezeichnet! Reformierter Tierschutzforschungspreis stärkt tierversuchsfreie Wissenschaft Kommentar

Weniger Kunststoffe im Bioabfall ab Mai 2025 Neue Vorgaben der Bioabfallverordnung treten in Kraft.


ÖDP ruft bundesweit zu Aktionstag am "Tag des Baumes" auf Naturschutzpartei fordert "konsequenten Schutz der Wälder": "Jeder gepflanzte Baum sichert uns eine lebenswerte Zukunft."


Gut geschützt die Frühlingssonne genießen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zu Sonnenschutzmitteln


17.04.2025
Photovoltaik-Ausbau landwirtschafts- und umweltgerecht gestalten AbL legt neuer Bundesregierung Vorschläge für Photovoltaik-Ausbau vor

"Noch mehr Trinkwasserbrunnen für Rheinland-Pfalz" Trinkwasserversorgung

Bilanz des Koalitionsvertrags Transparency Deutschland fürchtet deutliche Einschränkungen demokratischer Beteiligungs- und Kontrollrechte

Hummel-Challenge begeistert - Über 11.000 Beobachtungen Ergebnis Citizen Science Projekt

In tiefer Trauer: Der SFV nimmt Abschied von Wolf von Fabeck Eine große Persönlichkeit der Energiewende ist verstorben.


Tag der Landlosen: FIAN weist auf wachsende Landkonzentration hin Forderungen an die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

16.04.2025
Carsharing-Anbieter lassen die verkehrsentlastende Wirkung ihrer Angebote überprüfen Carsharing ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität

Projekt "Trinkbecher für Trinkwasser" 100.000-Euro-Spendenrekord für sauberes Wasser in Afrika


15.04.2025
Evaluierung der Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes Eine aktuelle Studie evaluiert die Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes und entwickelt Vorschläge für deren Weiterentwicklung

Videonewsletter der Möbelmacher Nr. 216 Newsletter 216: Actionhelden F. Kusz, D. Scheck, U. Plank; Küche in Lindau; elektrisches Schrankbett; Sommerzudecken; Hifirack in Elsbeere; Wozi und Sessel bei Übriges;


PRISMA in Frankfurt Ein nachhaltiges Bürobestandsgebäude als gesellschaftlicher Impulsgeber