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Geheimer Anbau von Genmais zwischen 1998 und 2004
Bioland fordert vom Bundeslandwirtschaftsministerium Aufklärung / Ausmaß größer als bisher angenommen
Mainz, 24. August 2006. Nur durch Zufall wurde der jahrelange Geheimanbau von Genmais im Rahmen der Bundessortenprüfung im nordrhein-westfälischen Greven vor kurzem öffentlich. "Unsere Bioland-Bauern und ihre konventionellen Kollegen in der Region sind massiv verunsichert über dieses späte Aufklärung eines Mitarbeiters des Bundessortenamtes und verlangen Aufklärung", so Thomas Dosch, Präsident von Bioland e.V.. "Der Fall zeigt eindringlich, wie wichtig der Fortbestand eines transparenten Standortregisters im deutschen Gentechnikrecht ist".

Doch das bundesweite Ausmaß des Geheimanbaus ist noch viel größer: Nach Bioland vorliegenden Informationen wurden vom Bundessortenamt im Zeitraum 1998 bis 2005 insgesamt 32 gentechnisch veränderte Maissorten mit den Konstrukten T 25, BT 176 und MON 810 an jährlich bis zu 18 Standorten geprüft. . Die genauen Standorte der Jahre 1998 bis 2004 und deren Begleitumstände sind aber weiter geheim. Offen ist zudem die Frage, ob alle Bundesländer betroffen sind.

Im Interesse aller Bauern fordert Bioland nun die Offenlegung aller Standorte der Wertprüfungen von GVO-Pflanzen der Jahre 1998 bis 2004 und vor allem auch Klarheit über den Kenntnisstand von staatlichen Behörden bzw. anderen Institutionen. Eine entsprechende Anfrage wurde an das Bundeslandwirtschaftsministerium gerichtet.

Offen sind dabei folgende Fragen:

- Wo genau und in welchem Umfang wurden Genmais-Sorten zwischen 1998 und 2004 geprüft? (Standorte, Umfang, Genmais-Konstrukte)?

- Welche Behörden und Institutionen hatten Kenntnis auf Bundes- und Länderebene (Ministerien, Ämter, Kammern etc.)?

- Wussten die Flächeneigentümer jeweils, dass Genmais auf ihren Flächen angebaut wurde?

- Welche Sicherheitsmaßnahmen hat das Bundessortenamt ergriffen (Abstände, Mantelsaaten)? Wurde darauf geachtet, dass z.B. kein biologischer angebauter Mais in der Umgebung steht?

- Was geschah jeweils mit dem Aufwuchs? Waren auch Sorten dabei, die in der EU inzwischen keine Zulassung mehr haben?

- An welchen Standorten hat das Bundessortenamt 2005 geprüft? Wurden in diesem Jahr alle Standorte zurückgezogen?

Der jahrelange Geheimanbau von Genmais zeigt, wie wichtig der Fortbestand eines transparenten Standortregisters im deutschen Gentechnikrecht ist. Bioland warnt in diesem Zusammenhang vor jeglicher Aufweichung des Gentechnikgesetzes.

Bioland ist mit über 4500 Erzeugern und 720 Partnern in Lebensmittelhandwerk und -industrie der größte Verband im ökologischen Landbau in Deutschland.

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Sonja Vollmer
Ressortleiterin Öffentlichkeitsarbeit
Bioland e.V.
Kaiserstr. 18, 55116 Mainz
Tel: 06131/ 23979 17
Fax: 06131/ 23979 27
E-Mail: presse@bioland.de
www.bioland.de
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.bioland.de
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