Doch das bundesweite Ausmaß des Geheimanbaus ist noch viel größer: Nach Bioland vorliegenden Informationen wurden vom Bundessortenamt im Zeitraum 1998 bis 2005 insgesamt 32 gentechnisch veränderte Maissorten mit den Konstrukten T 25, BT 176 und MON 810 an jährlich bis zu 18 Standorten geprüft. . Die genauen Standorte der Jahre 1998 bis 2004 und deren Begleitumstände sind aber weiter geheim. Offen ist zudem die Frage, ob alle Bundesländer betroffen sind. Im Interesse aller Bauern fordert Bioland nun die Offenlegung aller Standorte der Wertprüfungen von GVO-Pflanzen der Jahre 1998 bis 2004 und vor allem auch Klarheit über den Kenntnisstand von staatlichen Behörden bzw. anderen Institutionen. Eine entsprechende Anfrage wurde an das Bundeslandwirtschaftsministerium gerichtet. Offen sind dabei folgende Fragen: - Wo genau und in welchem Umfang wurden Genmais-Sorten zwischen 1998 und 2004 geprüft? (Standorte, Umfang, Genmais-Konstrukte)? - Welche Behörden und Institutionen hatten Kenntnis auf Bundes- und Länderebene (Ministerien, Ämter, Kammern etc.)? - Wussten die Flächeneigentümer jeweils, dass Genmais auf ihren Flächen angebaut wurde? - Welche Sicherheitsmaßnahmen hat das Bundessortenamt ergriffen (Abstände, Mantelsaaten)? Wurde darauf geachtet, dass z.B. kein biologischer angebauter Mais in der Umgebung steht? - Was geschah jeweils mit dem Aufwuchs? Waren auch Sorten dabei, die in der EU inzwischen keine Zulassung mehr haben? - An welchen Standorten hat das Bundessortenamt 2005 geprüft? Wurden in diesem Jahr alle Standorte zurückgezogen? Der jahrelange Geheimanbau von Genmais zeigt, wie wichtig der Fortbestand eines transparenten Standortregisters im deutschen Gentechnikrecht ist. Bioland warnt in diesem Zusammenhang vor jeglicher Aufweichung des Gentechnikgesetzes. Bioland ist mit über 4500 Erzeugern und 720 Partnern in Lebensmittelhandwerk und -industrie der größte Verband im ökologischen Landbau in Deutschland. 2617 Zeichen -- Sonja Vollmer Ressortleiterin Öffentlichkeitsarbeit Bioland e.V. Kaiserstr. 18, 55116 Mainz Tel: 06131/ 23979 17 Fax: 06131/ 23979 27 E-Mail: presse@bioland.de www.bioland.de
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