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EU-Bioverordnung erleichtert Irreführung der Konsumenten
Demeter International: Kritik als Forderungskatalog zur EU-Kommission
Wien/Barritskov, Dänemark (pte/06.07.2006/06:00) - Durch die neue EU-Bioverordnung ergeben sich langfristige Probleme, welche die Irreführung der Konsumenten erleichtern. Diese Probleme wurden auf der Demeter International Vollversammlung in Barritskov, Dänemark, vom 29. Juni bis 01. Juli diskutiert. "Demeter International wird dazu eine offizielle Stellungnahme, welche momentan aber noch formuliert wird, an das Agrarministerium und die EU-Kommission abgeben", erklärt Eugenie Ekhart, Pressesprecherin des österreichischen Demeter Bunds www.demeter.at, im Gespräch mit pressetext.

Demeter International kritisiert, dass die geltende EU Bio-Richtlinie durch das aktuelle EU-Revisionsverfahren verwässert wird und benennen dabei einige Kritikpunkte. Zum einen werden die Bio-Standards, welche über den EU-Anforderungen liegen, durch diesen Reformvorschlag eingeschränkt. Das gefährdet wiederum die hohen Qualitätsstandards dieser Bio-Verbände und deren Engagement für Ökologie und Tierschutz. Außerdem mussten Bio-Lebensmittel, welche aus nicht-EU-Staaten importiert wurden, bisher nach den Standards der EU-Bio-Verordnung produziert werden. Der Vorschlag der EU-Kommission sieht aber vor, dass Drittstaaten Bio-Produkte mehr nach den Zielen und Grundsätzen der EU-Bio-Verordnung produziert werden sollen. Trotzdem sollen solche Produkte mit dem EU-Bio-Logo und dem Hinweis 'Bio' gekennzeichnet werden dürfen. Dies bedeute aber eine Wettbewerbsverzerrung und eine Irreführung der Konsumenten.

Weiterhin kritisiert Demeter die geplante Auflockerung des Gentechnik-Verbots und fordert, dass die bisherige Form der Bio-Kontrolle als Privat-Public-Partnership erhalten bleiben muss. Denn durch das Zusammenspiel öffentlicher Einrichtungen und privater Bio-Kontrollstellen war für eine lückenlose Qualitätssicherung gesorgt. Beim EU-Vorschlag würden staatliche Stellen die Bio-Prüfung übernehmen, was eine Verbürokratisierung und Verwässerung des Kontroll-Verfahrens befürchten lässt, so die Kritik.

Unter Kritikbeschuss steht ebenfalls die Kontrolle des gesamten Herstellungsverfahrens vom Saatgut bis zum fertig verarbeiteten Produkt. Denn dieses soll künftig durch eine stichprobenartige Kontrolle des Endproduktes abgelöst werden. Dabei würde die Erhaltung der hohen Standards, die das Vertrauen der Konsumenten sichert und damit die weitere Entwicklung der Bio-Produktion gewährleistet, in Gefahr sein, erläutert Ekhart.

Demeter befasst sich mit der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Diese Richtinien sind umfassender als bei der organisch-biologischen Landwirtschaft der herkömmlichen Bio-Produkte, erläutert Ekhart. Denn der biodynamische Bauer wendet Präparate an, um die Lebendigkeit des Bodens zu fördern, das Wachstum von Pflanzen harmonischer zu gestalten und die Reife, Bekömmlichkeit der Früchte zu fördern. Ekhart erklärt, dass die biodynamische Landwirtschaft unter Einbeziehung kosmischer Rhythmen, wie beispielsweise den Mondphasen, stattfindet. Außerdem ist die wesensgemäße Tierhaltung sehr wichtig, das bedeutet, dass Kühe etwa nicht enthornt werden dürfen, so Ekhart abschließend. (Ende)


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Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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