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Umwelt & Naturschutz   
Rückschlag für den Walschutz, aber noch lang nicht das Ende des Walfangverbots
Zum Abschluss der Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in St. Kitts und Nevis erklärt Cornelia Behm, agrarpolitische Sprecherin:

Es ist ein herber Rückschlag für den Walschutz, dass die Walfangländer bei der Internationalen Walfangkommission in St. Kitts und Nevis das erste Mal seit Jahrzehnten bei wichtigen Abstimmungen eine Mehrheit hatten - wenn auch eine hauchdünne. Die Bemühungen Japans, Stimmen kleiner Entwicklungsländer durch Hilfszusagen zu kaufen, haben den Walfängern damit erstmal zu einem Erfolg verholfen. Sollte dies auch in den nächsten Jahren der Fall sein, dann wäre dies das Ende der Walschutzaktivitäten der Internationalen Walfangkommission.

Allerdings ist diese knappe Mehrheit noch lange nicht das Ende des gültigen Walfangmoratoriums. Denn für seine Abschaffung bräuchten die Walfängerländer eine Dreiviertelmehrheit. Die ist auch in den nächsten Jahren nicht in Sicht. Es ist daher der Versuch, eine sich selbst erfüllende Prophezeiung in die Welt zu setzen, wenn die Walfängerländer behaupten, es sei nur noch eine Frage der Zeit, wann das kommerzielle Fangverbot fällt. Es ist keinesfalls sicher, dass die Walfangnationen auch in den nächsten Jahren die Mehrheit behalten werden - geschweige denn, ihre knappe Mehrheit zu einer Dreiviertelmehrheit ausbauen können. Die Walschützer sollten daher nicht den Fehler machen, sich die Prophezeiung der Walfänger aus falschem Alarmismus heraus zu Eigen zu machen. Denn damit würden sie die sich selbst erfüllende Wirkung dieser Behauptung verstärken. Vielmehr gilt es, jetzt besondere Anstrengungen zu unternehmen, um unter den 70 Mitgliedsländern und den Beitrittskandidaten für den Walschutz zu werben. Das Ziel ist nicht nur der Erhalt des Walfangmoratoriums, sondern auch die Ächtung des wissenschaftlichen Walfangs.

Eine gute Nachricht ist es, dass auch die neue Bundesregierung das Walfangmoratorium unterstützt. Dies war nach dem Regierungswechsel keinesfalls eine Selbstverständlichkeit. Allerdings erwartet die deutsche Öffentlichkeit, dass sie auch für den Walschutz aktiv ist. Sie sollte daher alle Anstrengungen unternehmen, um auf dem diplomatischen Parkett insbesondere die Länder, die gegenüber dem Walfangstopp noch eine offene Haltung haben, von seiner Notwendigkeit zu überzeugen.

Der so genannte wissenschaftliche Walfang ist überflüssig. Für die Walforschung ist es nicht mehr nötig, Wale zu töten bisher. Bei ihm handelt es sich daher vor allem um verdeckten kommerziellen Walfang.
 
Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
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