Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Verband Deutscher Naturparke (VDN), D-53113 Bonn
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 18.05.2006
Deutschland wird zubetoniert - Umweltverbände übergeben Positionspapier
Pressemitteilung der Umweltverbände

18. Mai 2006

Deutschland wird zubetoniert - täglich gehen über 100 Hektar freie Landschaft verloren

Bonn/Berlin. Der Verband Deutscher Naturparke und andere Umweltverbände übergeben heute unter Federführung von EURONATUR ein Positionspapier zum Landschaftsverbrauch an die Parlamentarische Staatssekretärin Astrid Klug.

Berlin. "Der Landverbrauch in Deutschland - dem täglich über 100 Hektar Boden und freie Landschaft geopfert werden - kann nur durch eine dauerhafte Abkopplung vom Wirtschaftswachstum eingedämmt werden." Dies sagte heute Claus-Peter Hutter, Präsident der Umweltstiftung Euronatur, bei der Übergabe eines Positionspapiers der deutschen Umweltverbände an die Parlamentarische Staatssekretärin Astrid Klug in Berlin. Konsequente Innenentwicklung statt Bauen auf der grünen Wiese könne gleichermaßen Wirtschaft wie Lebensqualität fördern. Eine ökologische Reform des Gemeindefinanzsystems würde die dazu nötigen Anreize setzen - dies sei ein notwendiger nächster Schritt der Föde-ralismusreform, so Hutter.

Noch immer würden mit erheblichen Mengen an Steuergeldern für Wohn- und Gewerbesiedlungen sowie Straßenbau auf der grünen Wiese finanzielle Altlasten von morgen geschaffen, die angesichts des Bevölkerungsrückgangs später niemand mehr unterhalten und bezahlen könne. Täglich verschwinden nämlich über 100 Hektar freie Landschaft durch Straßen, Parkplätze oder Neubauten - mit verheerenden Konsequenzen für Umwelt und Natur. Böden werden versiegelt und Grundwasservorkommen beeinträchtigt, während andererseits Hochwassergefahren zunehmen. Darüber hinaus wird die Landschaft immer mehr eingeschnürt, früher häufige Tier- und Pflanzenarten verschwinden immer mehr.

Jetzt haben sich erstmals 15 führende Naturschutz- und Umweltorganisationen mit dem gemeinsamen Positionspapier "Landschaftsverbrauch zurückfahren!" geäußert und das Thema mit der Parlamentarischen Staatssekretärin Astrid Klug diskutiert. In dem Papier werden Bund, Länder und Kommunen aufgefordert, endlich konkrete Maßnahmen für eine ernsthafte Reduktion des Flächenverbrauchs zu ergreifen. Konkrete Anstöße dazu werden auch in einem im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz erstellten Handlungsleitfaden für Kommunen gegeben. Der 64-seitige kommunale Handlungsleitfaden mit dem Titel "Aktiv für Landschaft und Gemeinde!" richtet sich insbesondere an kommunalpolitisch inte-ressierte Bürger, Ehrenamtliche der Orts- und Kreisverbände der Naturschutzverbände sowie an Bürgermeister, Orts-verwaltungen und Bauämter. Er wird zur Zeit von den Umweltverbänden im ganzen Bundesgebiet an ihre Mitglieder und an Interessierte verteilt. In dem Leitfaden geben die Verbände zahlreiche Ratschläge, wie man sich vor Ort erfolgreich in die Stadtplanung und Siedlungsentwicklung einschaltet und beschreiben, wie die Kommunen ihre unverbaute Landschaft langfristig erhalten können.

Große Chancen für eine echte Trendwende sehen die Umweltverbände bei der Reform des Gemeindefinanzsystems, dem zentralen Bestandteil einer erfolgreichen Föderalismusreform. Erforderlich seien Anreize für einen sparsamen und effizienten Umgang mit der Fläche für Kommunen, Unterneh-men, Bauleute und Eigentümer. Ein nachhaltiges Regierungsprogramm für diese Legislaturperiode sollte daher eine ökologische Reform der Grundsteuer, der Gewerbesteuer und des kommunalen Einkommenssteueranteils umfassen. Eine sol-che Reform würde neue finanzpolitische Optionen auf Bundesebene bewirken, die Finanzkraft der Kommunen stärken und eine nachhaltige Siedlungsentwicklung unterstützen. Auch muss es nach Ansicht der Umweltverbände im Kern darum gehen, sich von der Wachstumsphilosophie im Planen und Bauen zu verabschieden. Stattdessen sollte auf Qualität und Effizienz gesetzt werden und vor allem konsequent zu-gunsten der innerörtlichen Bestandspflege und -entwicklung investiert werden.

Die Umweltverbände fordern in dem Positionspapier Bund, Länder und Kommunen dazu auf, ein in sich stimmiges Maßnahmenkonzept zum Flächensparen zu entwickeln. Von der Bundesregierung erwarten sie, dass der Bund den Anstoß da-für gibt und die koordinierende Rolle übernimmt. Dazu sagte Wolfgang Börnsen, Mitglied des Deutschen Bundestages und Vizepräsident des Bundes Heimat und Umwelt, "Ziel muss es sein, einen zwischen Bund, Ländern und Kommunen abge-stimmten Fahrplan zur Eindämmung des Landschaftsverbrauchs zu erarbeiten und der Öffentlichkeit ein klar formuliertes Programm zu präsentieren".

Christian Unselt, NABU-Vizepräsident, ergänzte: "Was wir heute zuviel bauen, kostet uns auf Jahrzehnte hinaus viel Unterhalt. Die Städte müssen wieder lebenswert, und das Umland muss als Kulturlandschaft erhalten werden. Diese leicht einsichtige Erkenntnis verlangt weitsichtige Entscheidungen. Wir appellieren deshalb an die Verantwortung der Politiker". Prof. Dr. Hubert Weiger, Landesvorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern, betonte, "Wichtig ist es, endlich einen Gesetzestext mit der Verpflichtung der vorrangigen Innenentwicklung und des Recyclings von Altstandorten in das Baugesetzbuch aufzunehmen, um so die Ausweisung von Bau- und Gewerbegebieten auf der grünen Wiese einzudämmen".

Die Umweltstiftung Euronatur hat die gemeinsame Arbeit der folgenden 15 Umweltorganisationen koordiniert:

Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND)
www.bund.net
Bund Heimat und Umwelt (BHU)
www.bhu.de
Bund Naturschutz in Bayern (BN Bayern)
www.bund-naturschutz.de
Bundesverband Beruflicher Naturschutz (BBN)
www.bbn-online.de
Deutscher Jagdschutzverband (DJV)
www.jagd-online.de
Deutscher Naturschutzring (DNR)
www.dnr.de
Deutscher Rat für Landespflege (DRL)
www.landespflege.de
Europarc Deutschland
www.europarc-deutschland.de
Grüne Liga
www.grueneliga.de
Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV)
www.lbv.de
Naturschutzbund Deutschland (NABU)
www.nabu.de
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW)
www.sdw.de
Stiftung Europäisches Naturerbe (EURONATUR)
www.euronatur.org
Verband Deutscher Naturparke (VDN)
www.naturparke.de
WWF Deutschland (WWF)
www.wwf.de

Ansprechpartnerin/Pressekontakt: Kerstin Bohnsack, Euronatur, Grabenstr. 23, 53359 Rheinbach. Tel: 02226/2045;
E-Mail: kerstin.bohnsack@euronatur.org

Das aktuelle Positionspapier und der vollständige Hand-lungsleitfaden stehen als pdf-Dateien kostenlos im Internet zur Verfügung: www.euronatur.org/?flaeche


Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2025
Symbolkarten als Seelenhelfer 111 Symbolmittel für mentale, emotionale und seelische Gesundheit


Für Klima, Luft, Boden: Multitalent Wald schützen VERBRAUCHER INITIATIVE zum Tag des Baumes am 25. April

22.04.2025
Earth Day 2025 Deutsche verlieren Interesse am Klimaschutz


12 Jahre nach Rana Plaza Gewerkschafter in Bangladesch inhaftiert, Lieferkettengesetz vor der Abschwächung


Von Kopf bis Fuß: Pilze sind natürlich nachhaltig Als hochwertiges Nahrungsmittel und als Werkstoff der Zukunft


Ausgezeichnet! Reformierter Tierschutzforschungspreis stärkt tierversuchsfreie Wissenschaft Kommentar

Weniger Kunststoffe im Bioabfall ab Mai 2025 Neue Vorgaben der Bioabfallverordnung treten in Kraft.


ÖDP ruft bundesweit zu Aktionstag am "Tag des Baumes" auf Naturschutzpartei fordert "konsequenten Schutz der Wälder": "Jeder gepflanzte Baum sichert uns eine lebenswerte Zukunft."


Gut geschützt die Frühlingssonne genießen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zu Sonnenschutzmitteln


17.04.2025
Photovoltaik-Ausbau landwirtschafts- und umweltgerecht gestalten AbL legt neuer Bundesregierung Vorschläge für Photovoltaik-Ausbau vor

"Noch mehr Trinkwasserbrunnen für Rheinland-Pfalz" Trinkwasserversorgung

Bilanz des Koalitionsvertrags Transparency Deutschland fürchtet deutliche Einschränkungen demokratischer Beteiligungs- und Kontrollrechte

Hummel-Challenge begeistert - Über 11.000 Beobachtungen Ergebnis Citizen Science Projekt

In tiefer Trauer: Der SFV nimmt Abschied von Wolf von Fabeck Eine große Persönlichkeit der Energiewende ist verstorben.


Tag der Landlosen: FIAN weist auf wachsende Landkonzentration hin Forderungen an die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

16.04.2025
Carsharing-Anbieter lassen die verkehrsentlastende Wirkung ihrer Angebote überprüfen Carsharing ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität

Projekt "Trinkbecher für Trinkwasser" 100.000-Euro-Spendenrekord für sauberes Wasser in Afrika


15.04.2025
Evaluierung der Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes Eine aktuelle Studie evaluiert die Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes und entwickelt Vorschläge für deren Weiterentwicklung

Videonewsletter der Möbelmacher Nr. 216 Newsletter 216: Actionhelden F. Kusz, D. Scheck, U. Plank; Küche in Lindau; elektrisches Schrankbett; Sommerzudecken; Hifirack in Elsbeere; Wozi und Sessel bei Übriges;


PRISMA in Frankfurt Ein nachhaltiges Bürobestandsgebäude als gesellschaftlicher Impulsgeber