Ein Beitrag aus dem ECO-News Presseverteiler, der Ihnen von ECO-World.de zur Verfügung gestellt wird.
In der Rubrik:   
Haus & Garten   
Ökologisch Renovieren
Energiesparend wohnen ohne Elektrosmog
Die altbewährten, überlieferten "Hausmittel" wie Honigmilch oder kalte Umschläge mögen zwar gegen Infektionskrankheiten wirken, gegen "Hauskrankheiten" indes sind sie machtlos. Denn diese neuen Krankheiten werden in der Regel nicht durch eingeschleppte Viren und Bakterien, sondern durch die eigenen vier Wände ausgelöst.

Treten nach dem Einzug in einer neuen Wohnung oder nach einer Hausrenovierung Symptome auf wie Atemwegsbeschwerden, Hautausschläge, Kopfschmerzen, Depressionen, Müdigkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen, Immunschwäche, Migräne, Menstruationsstörungen oder Lernschwächen, dann liegt der Verdacht nahe, dass die in der Wohnung eingesetzten oder bei der Renovierung verwendeten Materialen schlichtweg giftige Substanzen ausdünsten. Möglich ist aber auch, dass die Wohnung von Elektrosmog - zum Beispiel durch einen Handy-Sendemast in der Nähe - belastet ist.

Leidet man also an einer "Hauskrankheit", so gibt es zwei Lösungen: Ausziehen oder das Haus beziehungsweise die Wohnung einer genauen Schadstoffanalyse unterziehen und anschließend gesundheitsorientiert und ökologisch zu renovieren. Die Gifte können vielleicht im Putz, in der Wandverkleidung, der Holzdecke, im Teppichboden, im Parkett, in den Tapeten, den Vorhängen, in den neu gekauften Möbeln oder im Heizsystem und in der Wärmedämmung versteckt sein.

Dämmstoffe aus der Region

Bei Neubau oder Renovierung sollte als Grundsatz für alle einzusetzenden Baustoffe der gesamte Lebensweg eines Produktes in Betracht und einer ökologischen wie sozialen und gesundheitlichen Untersuchung unterzogen werden. Das reicht von der Rohstoffgewinnung, über die Verarbeitung, den Transport, Lagerung und die Nutzungsdauer bis hin zu seiner "Entsorgung" als Abfall oder Wiederverwertung. Während dieses gesamten Entstehungs- und Verwendungszyklus sollte der Baustoff keine oder möglichst wenig Schadstoffe in die Umwelt freisetzen und ebenso möglichst wenig Energie verbrauchen. Welchen Stellenwert hierbei der Transport einnimmt zeigt folgender Vergleich der Verbraucher Zentrale NRW: "Der Transport eines Baustoffs mit einem LKW über nur 150 Kilometer setzt so viele Schadstoffe frei, dass er als Sondermüll entsorgt werden müsste, wenn sie sich in ihm ansammelten, anstatt in der Umwelt verteilt zu werden. Unter diesem Aspekt - und viel mehr noch wegen des Verbrauchs von Energie beim Transport - sollte man nach Möglichkeit solchen Produkten den Vorzug geben, die in Ihrer Region hergestellt werden. Noch besser ist es, wenn die Rohstoffe ebenfalls von dort stammen."

Moderne, gesundheitlich unbedenkliche Dämmstoffe aus der Region, Bayern, sind z.B. Hanf, Flachs oder Schafwolle. Die nachwachsenden, traditionellen Rohstoffe, die auch ökologisch produziert werden können, lassen sich beispielsweise als Matten- oder Rollenware in Dach, Wand oder Boden verlegen. Sie zeigen gute Dämmeigenschaften, machen selbst beim Einbau keine gesundheitlichen Probleme, wirken feuchtigkeitsregulierend und sorgen damit für ein gesundes Raumklima. Noch bis 31. Dezember 2006 werden nachwachsende Dämmstoffe von staatlicher Seite mit dem Höchstzuschuss für nachwachsende Rohstoffe finanziell gefördert.

Weg mit Elektrosmog

Längst belegen wissenschaftliche, fundierte Studien: Elektrosmog kann die natürlichen Lebensabläufe im Organismus belasten und das Immunsystem schwächen, und die Mikrowellen des Mobilfunks (Handy!) können besonders die Nervenzellen belasten, die für das Kurzzeitgedächtnis und die Regulierung des Blutdrucks verantwortlich sind. Doch allen kritischen Studien zum Trotz: Der Handyboom geht weiter. Gesundheitsbewussten Menschen bleibt da nichts anderes übrig als der Selbstschutz.

Der Wissenschaftsladen Bonn e.V. rät zur Vermeidung von Elektrosmog vor allem im Schlafzimmer: denn zum einen verbringe der Mensch dort etwa ein Drittel unseres Lebens, zum anderen sei der menschliche Organismus im Schlaf besonders anfällig gegenüber elektromagnetischen Störfeldern, die die Regenerationsfähigkeit des Körpers einschränken können. Die Elektrosmog-Experten empfehlen, auf metallene Bettgestelle und Federkernmatratzen, auf elektrisch beheizte Wasserbetten und Heizdecken zu verzichten, grundsätzlich keine Babyphone im Kinderbett zu benutzen, Kabelknäuel und Mehrfachsteckdosen in Bettnähe zu vermeiden, Fernsehgeräte und Computerbildschirme nicht im Schlafzimmer zu benutzen und elektrische Geräte wie Niedervolt-Halogenlampen, Mobiltelefone, Radiowecker nicht in Kopfnähe aufzustellen. Am besten sei es, einen Netzfreischalter am Sicherungskasten anzubringen!

Gegen Elektrosmog von außen allerdings helfen diese "Hausmittel" des Wissenschaftsladens wenig. Einziger Schutz: der Einbau einer Schutzplatte gegen Elektrosmog - wie sie zum Beispiel das Öko-Haus-Unternehmen Baufritz anbietet - bei der nächsten, ökologischen Wohnungsrenovierung.

Fenster Renovierungstipp

Fenster sind die mit wichtigsten Bestandteile eines Hauses. Wer hier bei einer Renovierung (oder beim Hausbau9 am falschen Ende spart oder sich falsch beraten lässt, hat bereits verloren. Aus ökonomischer Sicht wie aus ökologischer Sicht, ist es primär am sinnvollsten, ein vorhandenes Fenster Instand zu halten als ein neues zu kaufen. Bei Holzfenstern ist dies kein Problem, denn sie sind bei gleichzeitig hoher Stabilität wärmetechnisch allen anderen Materialien überlegen, benötigen aber entsprechende Pflege. Kunststoff oder Aluminiumfenster hingegen sollte man im Laden lassen, sie lassen sich kaum renovieren und sind bereits bei ihrer Produktion eine Umweltgefahr und Energieverschwender. Im Vergleich zu einem Holzfenstern wird zum Beispiel zur Herstellung eines Kunststofffensters 25-mal so viel Energie und zur Herstellung eines Aluminiumfenster sogar 80-mal so viel Energie verbraucht. Sollte der Kauf eines neuen Holzfensters nötig sein, dann bitte kein Tropenholzfenster. Holzfenster aus heimischer und nachhaltiger Forstwirtschaft sind hier die einzig sinnvolle und angebrachte Lösung. Sie haben die günstigste Ökobilanz von der Produktion über den Transport bis hin zur eines sehr fernen Tages notwendigen Entsorgung.

Norbert Suchanek


Weitere Informationen:

Verbraucher Zentrale NRW e.V.
Tel: 0211 - 38 09-0
E-Mail: vz.nrw@t-online.de
www.vz-nrw.de

www.umweltberatung.org/infobaumarkt

Infos zur Förderung von Dämmstoffen:
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
Hofplatz 1, 18276 Gülzow
Tel. 03843 - 69 30-0
info@fnr.de
www.fnr.de
 
Quelle: Der Spatz - Alternativer Anzeiger für Bayern, D-80999 München
http://www.derspatz.de/
derSpatz@t-online.de
    

Artikel drucken   Fenster schließen