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Neben etlichen anderen Symptomen manifestiert sich hierzulande die soziale Krise heute auch in der niedrigsten Bereitschaft, mit Kindern zu leben, die seit dem Zweiten Weltkrieg zu verzeichnen ist. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Frage danach, wie es unter den Bedingungen unserer heutigen Gesellschaft ganz allgemein um die Liebesfähigkeit der Menschen bestellt ist und was vielleicht die gezielte Verbesserung dieser Fähigkeit für das Erlangen neuer Zukunftsfähigkeit auszutragen vermöchte, zum Kern des Problems führt.
Unter dieser Hypothese dient unsere Denkwerkstatt dem Versuch, die generelle Frage, in welchem Verhältnis die gegenwärtig drängenden gesellschaftlichen Zukunftsdiskurse zu den natürlichen und sozialen Realisationsbedingungen menschlicher Liebesfähigkeit stehen, in einen möglichst differenzierten und gut begründeten Vorschlag für ein aussichtsreiches wissenschaftliches Forschungsprogramm "im Dienste der Liebe" - auch im Sinne politisch wirksamer Zukunftsliebe - zu überführen.
Wir laden Sie herzlich ein, sich an diesem Experiment zu beteiligen.
Dr. Andreas Dally, Tagungsleiter Dr. Fritz Erich Anhelm, Akademiedirektor
Das Programm
Begrüßung Dr. Andreas Dally, Loccum
FORUM I Was weiß die Philosophie über "Liebe"?
Zwischen Kultur und Natur: Was macht eine menschliche Person und ihr Liebesvermögen aus? - Welche Bedeutung haben Gefühle für das menschliche Erkenntnisvermögen und in welchem Zusammenhang steht dieses mit dem Liebesvermögen? - Welche Rolle spielt individuelles Liebesvermögen in seinen unterschiedlichen Ausprägungen für die gesellschaftliche Kohäsion? Eingeleitet durch: Prof. Dr. Regine Kather, Philosophisches Seminar, Universität Freiburg i. Brsg. Prof. Dr. Helmut Pape, Director, Peirce Edition Project c/o Universität Bamberg
Lassen sich Wurzeln der Liebe in der nicht menschlichen Natur benennen? - Welche Bedeutung kommt Gefühlen im Kontext der Evolution und in der Evolutionstheorie zu? - Was lässt sich über die Ausbildung des Liebesvermögens in den verschiedenen naturgeschichtlichen Entwicklungsstufen der Menschheit sagen? Eingeleitet durch: Prof. Dr. Gerald Hüther, Leiter der Abteilung für neurobiologische Grundlagenforschung, Psychiatrische Universitätsklinik, Göttingen
FORUM III Die Unfähigkeit zu lieben und der gesellschaftliche Stellenwert der Liebe: therapeutische und kulturelle Erfahrungen
Wie wird Liebe im Kontext religiöser Mystik und Ethik erfahren und verstanden? - Welche Rolle spielt Liebe im Kontext der Aufklärung? - Gibt es einen transkulturellen Liebesbegriff? - Wie politisch relevant sind psychologische und therapeutische Konzepte von Liebe? Eingeleitet durch: Dr. Carola Meier-Seethaler, Psychotherapeutin und Buchautorin, Bern; Mitglied der Nationalen Ethikkommission der Schweiz Dr. Ralph Charbonnier, Pastor, Zentrum für Gesundheitsethik an der Ev. Akademie Loccum
Hat gesellschaftliche Zukunftsfähigkeit ("Nachhaltigkeit") eine relevante emotionale bzw. spirituelle Dimension? - Wie vermitteln sich Gefühle und Vernunft in sozialen Entwicklungsprozessen? - Was trägt Liebe im politischen Ringen zwischen Notwendigkeit und Freiheit aus? Eingeleitet durch: Dr. Maik Hosang, Sozialphilosoph, Hochkirch; Mitautor von "Die emotionale Matrix. Grundlagen für gesellschaftlichen Wandel und nachhaltige Innovation"
Wie korrespondieren Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit in der Geschichte der abendländischen Kultur? - Wie ist die menschliche Pflicht zur Nächstenliebe begründet? - Wo und wie manifestierte sich diese Pflicht und Fähigkeit des Menschen in politischen Entscheidungen? Wissen wir für die überschaubare Zukunft genug über die erforderlichen natürlichen und gesellschaftlichen Grundlagen für sozialen Zusammenhalt? Eingeleitet durch: Prof. Dr. Detlef Horster, Philosophische Fakultät der Universität Hannover Hans May D.H., ehm. Akademiedirektor, Loccum
FORUM VI Taugt "Liebe" als Ziel von Wissenschaft? - Akademische Frontverläufe und Forschungsinteressen -
Was können welche Disziplinen leisten? - Welche Perspektiven eröffnen disziplinenübergreifende Konzepte und Theorieansätze? - Wie stellt sich das Verhältnis von Liebe und Solidarität, Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit in verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven dar? - Wie könnte wissenschaftlicher Fortschritt im Namen der Liebe aussehen? Eingeleitet durch ein Resümee zu den Diskussionsrunden der Vortage von Dr. Eva M. Neumann-Held, Kulturwissenschaftliches Institut (KWI), Essen
Organisatorisches
Evangelische Kreditgenossenschaft Hannover (BLZ 250 607 01) Kto.-Nr. 6050; IBAN: DE36 5206 0410 0000 0060 50; BIC: GENODEF1EK1
Postbank Hannover (BLZ 250 100 30) Kto.-Nr. 208687-302; IBAN: DE89 2501 0030 0208 6873 02; BIC: PBNKDEFF
Sparkasse Nienburg (BLZ 256 501 06) Kto.-Nr. 222000 IBAN: DE43 2565 0101 0000 2220 00