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In der Rubrik:   
Mobilität & Reisen   
Österreicher lieben das Autofahren
Pkw wird zunehmend auch für kurze Strecken genutzt
Immer mehr Österreicher sind mit dem Auto unterwegs

Wien (pte/11.03.2006/11:35) - Eine Studie des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) www.vcoe.at hat ergeben, dass die Österreicher immer häufiger mit dem Auto fahren. In den letzten zehn Jahren steigerten sich die pro Person zurückgelegten Kfz-Kilometer um 32 Prozent und liegen nun bei jährlich 10.150 km pro Person. Allein im vergangenen Jahr verbrauchten die Österreicher 5,36 Mrd. Liter Treibstoff. Das sind rund 850 Mio. Liter mehr als vor zehn Jahren. Der aus dem Mehrverbrauch resultierende Ausstoß des Treibhausgases CO2 beträgt 1,87 Mio. Tonnen.

Während 1995 in Österreich nur 51 Prozent aller Wege mit dem Auto zurücklegt wurden, stieg dieser Wert im letzten Jahr bereits auf 58 Prozent. Fast jede zweite Strecke, die mit dem Auto gefahren wird, ist kürzer als vier Kilometer, jede zehnte Strecke ist sogar kürzer als ein Kilometer. "Diese Entwicklung sorgt nicht nur für mehr Staus, sondern belastet auch die Brieftasche und die Umwelt", erklärt Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut. Ein Teil der Wege könne auch problemlos zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.

Dass sich die Österreicher aus Faulheit hinters Steuer setzen, will VCÖ-Pressesprecher Christian Gratzer aber nicht bestätigen. "Die Bedingungen für Radfahrer sind oft alles andere als optimal", gibt Gratzer gegenüber pressetext zu bedenken. "Zudem brauchten die Leute zum Einkaufen früher nur zum Supermarkt um die zu Ecke gehen. Heute benötigen immer mehr Leute ein Auto, um das Einkaufszentrum am Stadtrand erreichen zu können." Eine weitere Ursache für den steigenden Verkehr sieht Gratzer in der zunehmenden Zersiedelung. "Immer mehr Menschen wollen aus der Stadt heraus. Die Außenbezirke von Wien haben in den letzten Jahren einen Zuwachs von zwölf Prozent erlebt", berichtet Gratzer. Grund seien weniger die Preise in der Stadt als der Wunsch, im Grünen leben zu wollen. Der sich daraus ergebende Widerspruch des höheren Energieverbrauchs und der Umweltverschmutzung, der durch das Pendeln zur Arbeit entsteht, werde von vielen nicht wahrgenommen.

Im Vergleich mit dem hohen Treibstoffverbrauch des Pkw-Verkehrs fällt der Energieverbrauch des Öffentlichen Verkehrs mit 250 Mio. Litern gering aus. "Wenn wir den Energieverbrauch mit der erbrachten Kilometerleistung vergleichen, dann sehen wir, dass der Öffentliche Verkehr im Durchschnitt etwa um das sechsfache energieeffizienter ist als der Pkw. Der Öffentliche Verkehr ist de facto das Ein-Liter-Auto", erklärt VCÖ-Experte Wolfgang Rau. Auf der Strecke Wien-Salzburg ist der Energieverbrauch bei der Beförderung von 500 Personen mit dem Pkw 24 mal höher als bei der Nutzung der Bahn, rechnet der VCÖ vor. Die Kosten für die Zugfahrt seien ohne Ermäßigung bereits 54 Prozent niedriger als die Gesamtkosten für Autofahrer.

Eine wichtige Maßnahme im Kampf gegen den steigenden Energieverbrauch durch den Verkehr sieht der VCÖ daher im Ausbau des Öffentlichen Verkehrsnetzes. Ein weiterer Schritt sei die Steigerung der Effizienz von Neuwagen. Ziel sei es, den Durchschnittsverbrauch von Pkws von derzeit sieben Liter auf fünf Liter pro 100 Kilometer zu senken. Österreich könne während seiner EU-Präsidentschaft einen wesentlichen Anstoß für verbindliche Verbrauchsgrenzen innerhalb der EU geben, so der VCÖ. Strengere Regeln in der Raumordnung und eine attraktivere Ortgestaltung seien weitere hilfreiche Maßnahmen, erklärt Gratzer im pressetext-Gespräch. "Der Bau neuer Einkaufszentren sollte nur dann erlaubt werden, wenn eine Anbindung an das Öffentliche Verkehrsnetz vorhanden ist", so Gratzer. Der VCÖ-Mobilitätspreis wird in diesem Jahr zum 15. mal ausgeschrieben.

(Pressefotos zur Veranstaltung finden Sie unter www.fotodienst.at/browse.mc?album_id=457) (Ende)


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Redakteur: Verena Töpper
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Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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