Ein Beitrag aus dem ECO-News Presseverteiler, der Ihnen von ECO-World.de zur Verfügung gestellt wird.
In der Rubrik:   
Energie & Technik   
EU-Energiekonzept blutleer und phantasielos
Erneuerbare-Energien-Branche: Glos muss Kritik in Brüssel klar artikulieren
Berlin, 10. März 2006. Die neue Energiestrategie von EUKommissionspräsident
Barroso liefert aus Sicht des Bundesverbandes
Erneuerbare Energie (BEE) weder Antworten auf die wachsende Abhängigkeit
der EU von Energieimporten noch auf Umweltgefahren und steigende
Preise. BEE-Geschäftsführer Milan Nitzschke: "Die EU-Kommission propagiert
hilflos ein 'weiter so' anstatt klare Vorgaben für mehr Energieeffizienz
und den Ausbau Erneuerbarer Energien zu machen. Das ganze Konzept ist
blutleer und phantasielos." Jetzt sei Bundeswirtschaftsminister Glos gefordert,
im Energieministerrat nächste Woche Nachbesserungen zu verlangen.
Anstatt den Energieverbrauch insgesamt zu betrachten, grenze die EUKommission
in ihrem sogenannten Grünbuch Energie die wichtigsten Bereiche
Verkehr und Heizen fast vollständig aus. Gerade hier sei aber die Abhängigkeit
von teurem und klimaschädigendem Erdöl und Erdgas am höchsten.
"Stattdessen konzentriert sich die Kommission auf Kernkraft und die
viel zu teure und unsichere Einlagerung von CO2 aus Kohlekraftwerken.
Beide haben aber auf den Wärmemarkt und Verkehr keinen Einfluss", so
Nitzschke. "Anders die Erneuerbaren Energien: Mit ihnen lassen sich Kraftstoffe,
Heizwärme und Strom erzeugen. Die Ansätze zur Förderung Erneuerbarer
Energien in der Strategie von Barroso greifen aber viel zu kurz,
ebenso wie die zaghaften Vorschläge für Energieeffizienzmaßnahmen." Hier
sei das Europäische Parlament mit seiner Forderung von 25 Prozent Erneuerbaren
Energien und 20 Prozent Energieeinsparung bis 2020 deutlich
fortschrittlicher.
Die Bundesregierung müsse sich jetzt dafür einsetzen, dass in der EUStrategie
klare Zielvorgaben für Effizienz und Erneuerbare Energien formuliert
werden. Nur so könnten auch Mitgliedsstaaten, die im Gegensatz zu
Deutschland der Entwicklung immer noch hinterherhinken, verpflichtet werden,
Ihren Beitrag zu dauerhafter Versorgungssicherheit und Klimaschutz zu
leisten. Zudem müssten die längst angekündigten Initiativen beispielsweise
für Wärme aus Erneuerbaren Energien und der Biomasseaktionsplan endlich
umgesetzt werden.
Auch was die Liberalisierung der Märkte und Verbraucherschutz betrifft,
bleibe die Kommission unpräzise und wiederhole nur Jahre alte Ankündigungen.
Nitzschke: "Statt Vorgaben für eine Auflösung der Monopolstrukturen
im europäischen Energiemarkt zu machen, unterstützt die Kommission
jetzt sogar ausdrücklich die Einkaufstouren der großen Energiekonzerne
und damit den Konzentrationsprozess in der europäischen Energiewirtschaft."
 
Quelle: sunbeam - Neue Medien und Public Relations für Technik und Umwelt www.sunbeam-berlin.de, D-10243 Berlin
http://www.bee-ev.de
info@bee-ev.de
    

Artikel drucken   Fenster schließen