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Energie & Technik   
IPPNW-Kongress - "Zeitbombe Atomenergie"
Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl - das hätte der Anfang vom Ende der Atomenergie sein können. Doch 20 Jahre danach stehen wir vor deren "Renaissance" und damit vor einer tickenden Zeitbombe.
In Deutschland hört die Diskussion über eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken nicht auf. Die Entscheidung über den sog. Ausstieg aus der Kernenergie ist damit in Frage gestellt. In Osteuropa, Südostasien und Afrika sind neue Atomanlagen geplant. Weltweit befinden sich derzeit zwar nur 22 Anlagen im Bau, aber die Nachfrage der Atomindustrie wächst weiter. Allein China will in den nächsten Jahren in 30 neue sog. "schnelle Brüter" investieren.

Mit der zivilen Nutzung der Atomtechnologie nimmt aber auch die atomare Bedrohung zu. Die Irankrise zeigt, wie eng zivile und militärische Nutzungsoptionen miteinander verquickt sind und verdeutlicht die Gefahr, die diese Tatsache in sich birgt: Wer die Technologie zur friedlichen Nutzung hat, verfügt auch über die notwendige Technik zum Bau einer Atombombe.

Diese Beispiele belegen: Wir sind auch heute noch weit von einem Ausstieg aus der Atomenergie entfernt. In der derzeitigen weltpolitischen Situation finden zudem jene Stimmen wieder starkes Gehör, die den Einsatz von Atomwaffen in einem Konfliktfall bekräftigen.

Das Reaktorunglück von Tschernobyl vor 20 Jahren ist für die IPPNW daher ein wichtiger Anlass, um lückenlos über die Risiken der Nutzung von Atomenergie aufzuklären. Es gilt, der Verharmlosung der der IAEO entgegenzuwirken. Der Kongress "Zeitbombe Atomenergie" vom 7. bis 9. April in Bonn geht dabei von den Folgen des Reaktorunglücks vor 20 Jahren aus und beleuchtet in Vorträgen, Workshops und Diskussionen vor dem Hintergrund der aktuellen Situation die gesundheitlichen, sicherheitstechnischen, ökologischen, friedenspolitischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Aspekte der Atomenergie.


Der Kongress wird:
  • über die Folgen von Tschernobyl informieren;
  • über die Bedrohung des Lebens durch radioaktive Strahlung aufklären;
  • Lösungen für eine Welt ohne atomare Bedrohung entwickeln:
  • nach eigenen Handlungsmöglichkeiten fragen und Vernetzungen ermöglichen.
Zum IPPNW-Tschernobylkongress vom 7.-9. April 2006 in Bonn können Sie sich jetzt online anmelden. Themen sind Gesundheitsgefahren durch Atomanlagen, Tschernobylfolgen, Renaissance der Atomenergie, Atomare Proliferation und Erneuerbare Energien.

Als ReferentInnen eingeladen sind u.a. Franz Alt, Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Dürr, Prof. Rose Gontscharova, Alla Jaroshinskaya, Dr. Ron McCoy, Prof. A. I. Nyagu, Prof. Dr. med. Okeanov, Gudrun Pausewang, Dr. Sebastian Pflugbeil, Lydia Popova, Dr. Hermann Scheer, Prof. Jonathan Schell sowie Konstantin Wecker

Am 24. April 2006 um 20 Uhr findet im Großen Saal der Berliner Philharmonie ein Tschernobylkonzert zum 20. Jahrestag der Reaktorkatastrophe statt. mehr
Quelle:
IPPNW 2006

 
Quelle: Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
http://www.sonnenseite.com
franzalt@sonnenseite.com
    

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