Sie verschweigen dabei, dass die Artenschranken überschritten werden. Z. B. wird ein Gen von einem Bakterium oder Virus in eine Pflanze übertragen, um diese resistent gegen bestimmte Unkrautvernichtungsmittel oder gegen Insekten zu machen. Eine Pflanze wird in die Lage gebracht ein Gift gegen Schädlinge zu produzieren, so wirkt z.B. der Bt-Mais gegen den Maiszünsler. Beliebiger Genaustausch zwischen Pflanze und Tier, sogar zwischen Tier Mensch, kann betrieben werden, bis wir nicht mehr wissen was wir wirklich essen. Undurchschaubare Allergien Schon durch die konventionelle Züchtung wurden Allergien vorangetrieben, weshalb z. B. bei Apfel-Allergie geraten wird auf die alten Apfelsorten zurückzugreifen. Durch die Gentechnik wird das Problem wesentlich verschärft, da in viel kürzerer Zeit Sorten mit neuen Eigenschaften gezüchtet werden können. Durch neu gebildete Proteine nimmt die Allergiegefahr zu. War bisher ein Kind mit Nussallergie in der Lage durch den Verzicht auf Nüssen einen Allergieschock zu vermeiden, kann dies in der Zukunft schwierig werden, da Nussgene in Tomaten oder Soja transferiert werden können (beim Transfer eines Paranuss-Gens in die Sojabohne wurde gezeigt, dass neue Allergene in der Sojabohne auftreten können, diese Sojabohne wird allerdings nicht produziert). Langfristige Folgen nicht untersucht Wir wissen nicht, welche weiteren gesundheitlichen Schäden die Gentechnik uns bringen wird, da Langzeituntersuchungen hierzu fehlen. In den Ländern, in denen gentechnisch veränderte Nahrungsmittel verbreitet sind, wie in den USA, gibt es keine Kennzeichnungspflicht für solche Lebensmittel. Deshalb konnte bisher kein direkter Zusammenhang zwischen Krankheiten wie Krebs und dem Verzehr veränderter Lebensmitteln hergestellt werden. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass Gentechnik zu keinen gesundheitlichen Schädigungen führen oder langfristig ohne Folgen bleiben wird. Nicht nur die möglichen negativen Folgen für die Gesundheit sind ein Argument gegen gentechnisch veränderte Organismen, sondernauch ihre Unkontrollierbarkeit und Nicht-Rückholbarkeit. In Kanada ist es inzwischen fast unmöglich, gentechnikfreien Raps zu produzieren. Bienen und Wind unterscheiden nicht zwischen gentechnisch veränderten und nicht veränderten Pollen, sondern tragen Sie weiter. Auskreuzung ist auch auf verwandten Pflanzenarten möglich (z.B. Raps und Hederich). Wenn die Natur als die Grundlage von natürlichen Lebensmitteln zerstört wird, bleibt uns dann noch das Recht auf natürliche, zumindest gentechnikfreie Lebensmittel? Wollen Sie in Ihrem Garten Blumen, von denen sie nicht mehr wissen ob sie Rosen sind oder mit einem Bakterien- oder Rattengen resistent gegen eine Krankheit oder ein Insekt gemacht wurden? Würden Sie bewusst ein solches Gemüse anbauen oder einkaufen wollen, das mit irgendwelchen tierischen Genen, oder Genen von Bakterien bzw. Viren versetzt wurden? Können Sie Ihren Honig noch genießen, oder hoffen, dass es Ihrer Gesundheit gut tut, wenn er Rückstände von gentechnisch verändertem Raps enthält? Gentechnik ist nicht billiger Den Verbrauchern wird vorgeworfen, sie würden sowieso auf das billigere Angebot zurückgreifen, wenn Gentechnik in den Regalen steht. Dabei wird verschwiegen, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel, wenn überhaupt, nur deshalb billiger erscheinen können, weil die gentechnikfreie Produktion verteuert wird. Die Kosten der Untersuchung sowie der Trennung von Saatgut und landwirtschaftlichen Produkten während Transport und Lagerung werden auf die Hersteller von gentechnikfreien Lebensmitteln und somit auf die Verbraucher abgewälzt. Statt dessen müsste das Verursacherprinzip greifen, nachdem der Kostenverursacher diese auch zu tragen hat. Auch die zunehmende Abhängigkeit von Bauern durch Gentechnikkonzerne, die den Markt beherrschen wollen, wird verschwiegen. Die Industrialisierung der Landwirtschaft schreitet fort, was den Artenschwund beschleunigen wird. Das alles jedoch stellt nur einen Bruchteil der vielen negativen gesundheitlichen, sozialen, und ökologischen Folgen der Gentechnik dar. Aus Liebe und Respekt zur Natur und um unsere Lebensmitteln so zu erhalten, dass sie uns gut tun, ist sinnvoll, sehr wachsam mit genmanipulierten Lebensmitteln umzugehen, gegen ihre Verbreitung zu protestieren und sie nicht von den Regalen der Supermärkte in unsere Speisekammern einziehen zu lassen. Dr. Inci Sieber Dr. Inci Sieber, Wirtschaftsagraringenieurin, ist Gründerin der n-a-h-r-u-n-g-s-k-e-t-t-e, Verbraucher- und Umweltorganisation für sichere und gesunde LEBENsmittel 80753 München Postfach 440413 www.nahrungs-kette.de Was können Frauen tun? Meistens bestimmen Frauen, was auf den Tisch kommt; Sie sind vorsorgend und fürsorgend und besonders daran interessiert, die Nahrungsmittel sicher und gesund zu erhalten. Sie können - die Hersteller ihrer Lebensmittelprodukte anschreiben, anrufen und fragen, ob sie ohne Gentechnik produzieren. - In Supermärkten die Produkte genau anschauen und wenn Sie welche mit Gentechnik entdecken, Organisationen wie die nahrungs-kette, Bund Naturschutz oder Greenpeace informieren und die Leiter der Supermärkte darauf ansprechen. - Möglichst viele ökologische regionale und saisonale Lebensmittel einkaufen und damit die naturnahe Lebensmittelproduktion unterstützen. - Politiker, die sich für die Gentechnik einsetzen, schriftlich anprangern. - im Falle von gentechnikfreundlichen Veröffentlichungen in Medien durch Leserbriefe und Anrufe Ihre Meinung kundtun. Weitere Infos zur Gentechnik www.bund-naturschutz.de www.gen-ethisches-netzwerk.de www.keine-gentechnik.de www.saveourseeds.org www.einkaufsnetz.org/gentechnik
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