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Gentechnisch veränderte Pflanzen schneiden schlecht ab
Zum TAB-Bericht "Grüne Gentechnik - transgene Pflanzen der 2. und 3. Generation" erklärt Hans-Josef Fell, Berichterstatter für Technikfolgenabschätzung:
Der heute dem Forschungsausschuss vorgelegte Bericht liefert einen umfassenden Überblick über den Stand der Entwicklung und ist zukunftsweisend für eine sachlichere Auseinandersetzung über die Agro-Gentechnik und das Thema "Molecular Farming" bzw. "nachwachsende Rohstoffe". Er zeigt, dass das Potenzial gentechnisch veränderter Pflanzen klein und die Risiken für die Umwelt groß sind - sollten sie jemals auf dem Acker stehen.

Hörte man im Wahlkampf seitens der FDP und Union stets aufs Neue, dass das Gentechnik-Gesetz ein großes Hindernis sei, weil es die Entwicklung von Pflanzen der zweiten und dritten Generation verhindern würde und deswegen der Chemie- und Pharmastandort Deutschland gefährdet sei, sprechen jetzt deutliche Fakten:

Eine Nutzung "Industriestoff-liefernder Pflanzen" ist gescheitertund das, obwohl schon seit Jahren in derartige Forschungsprojekte viel Geld investiert wird und es sogar schon Pflanzen gibt, die eine Zulassung haben. Trotzdem rechnet sich dieser Forschungszweig nicht. Warum? Zum einen produzieren gentechnisch veränderte Pflanzen nicht genug Wirkstoffe, zum anderen haben die Inhalte unerwünschte Nebeneffekte. Das Konzept rechnet sich folglich nicht. Andere biotechnologische und züchterische Konzepte konnten sich schneller und effizienter etablieren.

Auch bei den "Pharma-Pflanzen" sieht es nicht viel besser aus. Ganz klar ist dem Bericht zu entnehmen, dass gentechnisch veränderte Pflanzen grundsätzlich nicht bedeutsam für die Impfstoffentwicklung sind. Vor allem aber ist die Vorstellung einer Aufnahme von Medikamenten etwa in Form von Bananen oder ähnliches völlig unrealistisch.

Die Ergebnisse des TAB-Berichts werden dazu führen, die Frage der öffentlichen Forschungsförderung neu zu diskutieren. Immer wieder wird gefordert, dass wir Geld in die Entwicklung von gentechnisch veränderten Pflanzen stecken sollen, um uns "Optionen" offen zu halten. Nur: Was heißt das? Für uns jedenfalls nicht die einseitig Förderung von gentechnischen Ansätzen in der Pflanzenforschung, sondern vielmehr die stärkere Förderung alternativer, nicht gentechnischer Entwicklungen - sowohl in der Pflanzenforschung als auch bei der Suche nach innovativen Ansätzen, um Umwelt und Ressourcen zu schonen. Gefördert werden sollten Ansätze, die Probleme lösen, das heißt die Nutzung für Pharma- und Rohstoffe aus der Vielfalt der Natur, wobei weiße Biotechnologie in geschlossenen Systemen durchaus Unterstützung geben kann. Klar ist aber, dass gentechnisch veränderte Pflanzen der zweiten und dritten Generation überflüssig sind, denn die Natur stellt uns genügend und vielfältige Rohstoffe zur Verfügung.
 
Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
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