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ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:
oekom verlag, D-80337 München
Rubrik:
Umwelt & Naturschutz
Datum:
20.12.2005
Lichtverschmutzung: Am Himmel hoch - sieht man nichts mehr
Zunehmende künstliche Beleuchtung schafft Probleme: Für Romantiker, aber auch für die Artenvielfalt
Viele Menschen sind begeistert über den strahlenden Sternenhimmel auf dem Land, weil er in der Stadt wegen tausender Lichtquellen schon lange nicht mehr sichtbar ist. Diese Lichtverschmutzung schafft aber nicht nur ästhetische Probleme. Künstliches Licht wirkt sich negativ auf die Artenvielfalt aus,besonders Vögel und Insekten werden gestört. Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte über die ursprünglich dunkle Zeit des Jahres.
Jetzt ist sie wieder da, die Zeit des Lichts. In den Weihnachtswochen rüsten sich Hausbesitzer und Kommunen, den Lichterglanz weithin erstrahlen zu lassen. Gebäude werden durch tausende Glühbirnen zu Märchenschlössern und Straßen verwandeln sich in Lichtermeere. Laut Städtemanagern fördert Licht die Verkaufsstimmung, die Kommunen konkurrieren mit Licht um Kunden.
Natürliches Dunkel bald Vergangenheit?
Vergessen wird bei dem ganzen Zauber, dass die künstliche Beleuchtung einen Eingriff in die natürliche Umwelt bedeutet, die vom Wechsel von Tag und Nacht geprägt ist. Physikalisch ist es eine Lichtemission, ein hoher Anteil der Strahlung geht ungehindert in die Atmosphäre. Dabei wird das Licht an den feinen Partikeln und Molekülen der Atmosphäre so gestreut, dass der Himmel über den Städten zu glühen scheint, ein Phänomen, das man Lichtglockenbildung nennt.Astronomen in den 70er Jahren bezeichneten diese Himmelsaufhellung erstmalig als Lichtverschmutzung (light pollution), denn sie mindert den Himmelskontrast bei Nacht und schränkt die freie Sicht auf den Sternenhimmel ein.Wissenschaftler der Universität Padua kommen zu dem Schluss, dass die Lichtpegel in Ballungszentren und entwickelten Zonen der Erde dramatisch ansteigen. Schon in wenigen Jahrzehnten wird die natürliche Dunkelheit dort kaum noch vorhanden sein. Weitgehend verwirklicht ist dieses Szenario heute schon in den Niederlanden, Belgien und Großbritannien und in den Megastädten der Erde - etwa Los Angeles. Lichtverschmutzung ist das ganze Jahr relevant,Weihnachten wird sie jedoch besonders greifbar.
Neben den sichtbaren Effekten belastet die Lichtproduktion die Atmosphäre durch die CO2-Emissionen aufgrund des Energieverbrauchs. Sparsamer Lichtgebrauch hilft also beim Klimaschutz.
Vögel und Insekten werden gestört
Künstliches Licht beeinflusst das Leben vieler Organismen, insbesondere der Tiere. Unter ihnen sind wiederum vor allem Vögel und Insekten betroffen. Das Bild ist bekannt: Nachtaktive Insekten, vor allem Falter, umschwirren in Energie zehrenden Flügen massenhaft das Heer der Lampen. Langzeituntersuchungen in Großbritannien zeigen in den letzten Jahrzehnten eine stark abnehmende Insektenfauna. Viele Beobachtungen sprechen dafür, dass künstliche Beleuchtung die Entwicklung verstärkt. Das kanadische Fatal Light Awareness Program (FLAP) widmet sich hingegen dem Schutz von Vögeln vor Kollisionen mit beleuchteten Großobjekten. Gegen beleuchtete Bohrinseln auf See prallen die Vögel häufig wie im Blindflug. Erleuchtete Wolkenkratzerfassaden können in einer Nacht zur Todesfalle tausender Tiere werden, besonders wenn bei ungünstigen Wetterlagen die Sicht zum Himmel behindert ist. Dies schreckte die Öffentlichkeit auf, mittlerweile gibt es in Städten wie New York, Chicago und besonders Toronto Abschaltprogramme für die Beleuchtung von Wolkenkratzern während der Vogelflugzeit. Auch in Deutschland wurde punktuell reagiert, so wird etwa das weithin sichtbare Bayerkreuz in Leverkusen während der Vogelflugzeit abgeschaltet. Seither hat sich die Zahl der toten Vögel dort drastisch reduziert.
Menschliches Immunsystem betroffen
Wenn Licht zum Stressfaktor für Tiere wird, wie sieht es dann für den Menschen aus? Auch hier verstärken sich die Anzeichen, dass fehlende Dunkelheit in der Schlafphase zu Fehlfunktionen im Immunsystem führen kann. Über Photorezeptoren in der Retina unseres Auges wird die Ausschüttung des Hormons Melatonin angeregt, der Vorgang ist Teil des körpereigenen "Timing Systems". Vor allem auf zellulärer Ebene soll Melatonin Reparaturmechanismen im Stoffwechsel steuern.
Ein weiteres Problem der Lichtbiologie behandelt die Adaptationsfähigkeit des menschlichen Auges bei stark wechselnden Lichtintensitäten. Unser Auge kann sich binnen weniger Sekunden von dunkel auf hell umstellen, eine Anpassung von hell nach dunkel dauert hingegen mehrere Miuten. Blendung durch helles Licht verstärkt diesen Effekt, unsere Augen müssen sich länger bemühen und das braucht wiederum Zeit. In unserer schnelllebigen Gesellschaft mag dies für die Menschen einen Zeitverlust bedeuten, sie versuchen, die Wartezeit des Auges zu überlisten, indem sie sich nur noch in einer beleuchteten Umwelt aufhalten. Würde man die Lichtkontraste von vornherein verringern, wäre es für das Auge leichter sich anzupassen.
Im Dunkeln sind Menschen gewöhnlich nicht mehr in der Lage, Farben zu erkennen. Von einer Nachtfalterart ist jedoch bekannt, dass sie sogar noch bei gedimmtem Sternenlicht Farben wahrnimmt. Um wie viel mehr müssen Insekten beim Anflug an eine Lampe geblendet werden? Wir vergleichen dies mit dem direkten Blick in die Sonne, der am menschlichen Auge schnell zu gefährlichen Schäden an der Netzhaut und zu Sehverlust führen kann.
Kleine Änderungen mit großer Wirkung
Lichtverschmutzung kann häufig schon durch einfache Maßnahmen verhindert werden. Für jede Lichtinstallation sollte man hinterfragen, ob sie überhaupt notwendig ist.Weiter ist zu überlegen, wie viel Licht für welchen Zweck gebraucht wird, welche Beleuchtungsstärke und für welchen Zeitraum. Oft ist Intervallbetrieb möglich oder es lassen sich Bewegungsmelder integrieren.Nach Möglichkeit sollten Leuchten eingesetzt werden, deren vertikale und seitliche Abstrahlung abgeschirmt
wird.Man findet sie zum Beispiel auf neu angelegten Bahnsteigen installiert, wo sie blendfrei nur die Bodenfläche ausleuchten. Aber auch viele Kommunen installieren mehr und mehr diese als "Cut off-Leuchten" bezeichneten Lichtquellen. Sie ermöglichen auch die gerichtete Beleuchtung von Sehenswürdigkeiten mit geringster Vertikalemission. Daneben helfen effizientere
Leuchtmittel
wie Natriumdampflampen den Energieverbrauch zu senken. Sie locken deutlich weniger Insekten an und verfügen über eine hohe Lichtausbeute.
Mehrere Regionen in Italien und Spanien sowie die tschechische Republik haben Gesetze eingeführt, um die Lichtverschmutzung zu reduzieren. Danach dürfen keine Leuchten installiert werden, die das Licht ungenutzt nach oben in den Himmel lenken. Zudem ist die Leuchtdichte strahlender Flächen begrenzt.Von der EU sind bislang in langjährigen Verhandlungen Normen für die minimalen Beleuchtungsstärken erarbeitet worden, auf dem "5. Europäischen Symposium zum Schutz des nächtlichen Himmels" im belgischen Genk wurde in diesem Jahr darüber hinaus gefordert, obere Grenzwerte zu definieren. Dass solche Regelungen keineswegs einer wirtschaftlichen Entwicklung schaden, zeigen die Kanareninseln Teneriffa und La Palma. Dort wurden zum Schutz der Sternwarten strenge Richtlinien für die Außenbeleuchtung erlassen.
Wir hoffen, mit diesem Aufsatz das Bewusstsein für den umweltverträglichen Umgang mit künstlichen Lichtquellen zu wecken. Licht bedeutet nicht nur Freude und Nutzen, es ist ein folgenreicher Eingriff in die Umwelt. Der umweltgerechte Umgang mit Licht sollte langfristig als Umweltqualitätsziel definiert werden.
Weiterführende Literatur: Rich, C. & Longcore,T. (Hg.): Ecological Consequences of Artificial Night Lighting. Island Press 2005, 329 S., ISBN 1-55963129-5
Prof.Dr. Gerhard Eisenbeis ist Zoologe an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz mit Forschungsschwerpunkt Bodenbiologie. Seit 1997 forscht er zum Thema Lichtverschmutzung.
Kontakt:
Fon +49/6131/3 92-25 74
E-Mail geisenbe@uni-mainz.de
Dipl.Phys.Dr. Andreas Hänel leitet seit 1986 das Planetarium Osnabrück und beschäftigt sich seit 1993 mit Lichtverschmutzung.
Kontakt:
Fon +49/541/5 60 03-26
E-Mail haenel@osnabrueck.de,
www.planetarium-osnabrueck.de
Erschienen in punkt.um 12/2005
www.oekom.de/zeitschriften/punktum
Weitere Informationen:
www.lichtverschmutzung.de
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