Die Order 81 wurde vom US-Beauftragten für den Wiederaufbau des Irak, Paul Bremer, erlassen. Die Iraker dürfen nun nicht mehr ihre uralten Saaten anpflanzen, sondern müssen Großkonzernen das Saatgut-Weizen abkaufen. "Hier geht es darum, einen neuen Markt für gentechnisch verändertes Saatgut zu erschließen," spekuliert Klaus Buchner über den Zweck des Erlasses. Die Iraker betreiben seit ca. 10.000 Jahren Landwirtschaft und praktizierten bisher ein bestimmtes System, in dem sie Saatgut aufbewahrten, wieder einpflanzten und im Laufe der Zeit Hybrid-Arten heranzogen, die eine natürliche Widerstandsfähigkeit aufweisen. "Die Überheblichkeit der Amerikaner lässt diese jahrtausende alte Kultur innerhalb kurzer Zeit verschwinden," befürchtet Buchner. Da die Bevölkerung das teuere Saatgut langfristig nicht bezahlen könne, drohen Verschuldungen, Existenzvernichtung und Hungersnöte, so Buchner. Laut Presseberichten schrieb die Details der Order 81 nicht Paul Bremer selbst, sondern der Monsanto-Konzern. Dieser ist weltweit führender Lieferant für genverändertes Saatgut und Getreide. Die Ökologisch-Demokratische Partei (ödp) fordert den amerikanischen Botschafter in Deutschland in einem Brief auf, sich dafür einzusetzen, die Order 81 zurückzunehmen. Ökologisch-Demokratische Partei (ödp) Bundespressestelle: Florence von Bodisco Sartoriusstr. 14 97072 Würzburg Tel. 0931/40486-11 Fax 0931/40486-29 florence.bodisco@oedp.de www.oedp.de
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