Der Warn- und Alarmplan legt die Kriterien und den Mechanismus für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei möglichen Industrieunfällen der Memel-Anliegerstaaten Weißrussland, Litauen und Russland fest. Als Kernelement des Warnsystems sind so genannte Internationale Warn- und Alarmzentren in Minsk, Vilnius und Kaliningrad errichtet worden. Die Funktionalität und Wirksamkeit des Systems basiert auf der klaren Definition der Zuständigkeiten und Verfahren für die fachliche Beurteilung möglicher Störfälle sowie der anschließenden grenzüberschreitenden Informationsweiterleitung. Dies sind grundlegende Voraussetzungen um geeignete Maßnahmen für den wirksamen Schutz der Bevölkerung und der Umwelt in Folge möglicher Störfälle einzuleiten. Voraussetzung für wirksame Störfallprävention sind sicherheitstechnische Maßnahmen an den Anlagen, um Störfälle zu verhindern. Dazu wurden Möglichkeiten und Methoden in projektbegleitenden Seminaren vermittelt. Die Erstellung regionaler Alarmpläne sowie das Erfassen der Betriebe mit Wassergefährdungspotenzial sind Neuland in der Region und helfen, die Störfallvorsorge im Einzugsgebiet der Memel dauerhaft zu verbessern. Zudem fördert dieser Internationale Warn- und Alarmplan das gegenseitige Vertrauen unter den drei beteiligten Ländern. Er bildet eine wesentliche Grundlage für die gegenwärtig laufenden Anstrengungen, eine Internationale Kommission zum Schutz der Memel zu errichten. Die fachliche Leitung des Projekts lag beim UBA. Projektträger waren die IABG (Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH) im Zusammenwirken mit der WTTC, Berlin GmbH (Werkstoffe & Technologien, Transfer & Consulting). Der Abschlussbericht zum Projekt wird im ersten Quartal 2006 auf der Internetseite des Umweltbundesamtes (www.umweltbundesamt.de/anlagen/) veröffentlicht. Die Zwischenergebnisse stehen bereits jetzt unter der Adresse: www.neman.iabg.de zur Verfügung. Dessau, den 09.12.2005
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