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Essen & Trinken   
Merkels Gentechnikpolitik - Zucker für die Gentechlobby, Peitsche für Verbraucher
"freie Fahrt" für die Interessen der Agro-Konzerne
Zu der aktuellen Debatte um die Gentechnikpolitik der Union und den Brief von Umwelt- und Landwirtschaftsverbänden an die CDU-Vorsitzende Angela Merkel erklärt Ulrike Höfken, agrar- und verbraucherpolitische Sprecherin:

Frau Merkel erhält nun die wohlverdiente Quittung für ihre feindselige Gentechnikpolitik gegen den Willen der Verbraucher. Die Union will mit der angedrohten Veränderung des Gentechnik-Gesetzes sowohl Bauern und Verbrauchern ihre Wahl- und Entscheidungsfreiheit bei der Gentechnik rauben und die gentechnikfreie Landwirtschaft zerstören. Sie will "freie Fahrt" für die Interessen der Agro-Konzerne und Arbeitsplätze in der gentechnikfreien Landwirtschaft opfern.

In Wahlkampfzeiten verspricht sie großherzig bei öffentlichen Auftritten, dass sie bei der Gentechnik den Willen der Verbraucher berücksichtigen will. Dabei zeigt der jetzt herausgekommene Entwurf der Union zum Gentechnikgesetz deutlich, dass die Union vorhat, nach der Wahl die Regelungen zum Schutz der gentechnikfreien Produktion streichen zu wollen.

Scheinbar sind auch Angela Merkel nun die neuesten Umfrageergebnisse zu Ohren gekommen, dass dreiviertel aller Bundesbürger gentechnisch veränderte Lebensmittel ablehnen. Diese Stimmen will Merkel natürlich für die Union nicht verlieren - darum führt sie nun mit mehr als fadenscheinigen Argumenten die Interessen der chemischen Industrie an nachwachsenden Rohstoffen gegen das Gentechnik-Gesetz von Renate Künast zu Felde. Sie behauptet zum Beispiel, dass man gentechnisch veränderte Pflanzen für den Biodiesel benötigen würde. Warum? Der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen ist hier angesichts naturverträglicher und ökonomischer Alternativen völlig überflüssig - und zudem noch mit unkalkulierbaren potenziellen Risiken für Mensch und Umwelt verbunden.

Schon länger versucht die Agro-Gentechnik, sich an in der Öffentlichkeit positiv wirkende Argumente wie "Nachwachsende Rohstoffe" anzuhängen - was sogar bei der Biotechnologie-Industrie nicht immer auf Gegenliebe stößt. Hier ein Stimmungsbild aus der Biotechnologie-Zeitschrift transkript: "Mit wiederholt und ungewöhnlich hartnäckig vorgetragenen Forderungen, die Weiße Biotechnologie zwingend mit einem Ausbau der Grünen Gentechnik zu verbinden - Stichwort nachwachsende Rohstoffe -, strapazierten zudem verschiedene Vertreter der Agro-Biotechnologie die Geduld des Auditoriums."
 
Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
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