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Naturschutz   
Voegel des Wattenmeeres durch Oelpest in Frankreich akut gefaehrdet
15.000 Saebelschnaebler ueberwintern an oelverschmutzter Kueste
Husum/Brest, 5.1.2000. Die Oelkatastrophe an der franzoesischen Kueste kann verheerende Folgen fuer die Voegel des Wattenmeeres haben: "15.000 Saebelschnaebler, ein Drittel des gesamten Brutbestandes im Wattenmeer ueberwintern zur Zeit in Gebieten, die inzwischen von der Oelpest betroffen sind. Es ist zu befuerchten, dass ein Grossteil dieser Voegel die Veroelung ihrer Nahrungsgebiete nicht uebersteht", sagte WWF-Wattenmeerexperte Hans-Ulrich Roesner.

Die langbeinigen, schwarzweissen Saebelschnaebler durchsuchen mit ihrem nach oben gebogenen Schnabel die
oberen Schichten von Wattflaechen nach Wuermern und Krebsen. Die wichtigsten westfranzoesischen Ueberwinterungsgebiete, die Baie de l'Aiguillon mit der vorgelagerten Ile de Ré, die Ile de Noirmoutier und die Muendung der Loire, sind mittlerweile vom Oel verschmutzt. Eine Reinigung der von Saebelschnaeblern bevorzugten Buchten oder gar
verschmutzter Voegel ist fast aussichtslos, da es sich durchweg um schwer zugaengliche Bereiche mit tiefem Schlick handelt. Neben den besonders stark betroffenen Saebelschnaeblern befinden sich derzeit auch andere Voegel wie
Ringelgaense, Alpenstrandlaeufer und Pfuhlschnepfen aus dem Wattenmeer in den verseuchten Gebieten in Frankreich.

"Ein Schiff wie die vor der Bretagne zerbrochene "Erika" haette gar nicht mehr fahren duerfen, es war schon vor dem Auseinanderbrechen nicht viel mehr als ein Wrack. Bereits bei frueheren Kontrollen durch die amerikanische Kuestenwache wurden immer wieder Maengel an dem alten Tanker festgestellt", sagte Roesner. "Es ist allerhoechste Zeit, dass Europa auch im Bereich der Schifffahrt endlich zusammenwaechst und strenge Sicherheitsmassstaebe fuer alle Schiffe einfuehrt, die in europaeische Haefen nicht nur ein-, sondern auch wieder auslaufen wollen."

Der WWF begruesst die Ankuendigung des franzoesischen Premierministers Jospin waehrend der franzoesischen EU-Praesidentschaft in der zweiten Jahreshaelfte die Schiffssicherheit auf europaeischer Ebene zu verbessern.
Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt hat angekuendigt, diese Initiative zu unterstuetzen. Der WWF fordert von den europaeischen Regierungen, dass sie nun umfassende Regelungen sowohl fuer die Hafenstandards als auch fuer eine gemeinsame Kuestenwache auf den Weg bringen.

Fuer Rueckfragen wenden Sie sich bitte an:
Dr. Hans-Ulrich Roesner, 04841-62073 oder 0171-7010383

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Weitere Informationen unter http://www.wwf.de

 
Quelle: Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
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