China und Indien legen deutlich zu Innerhalb der letzten drei Jahre ist der chinesische Energiebedarf nach Angaben von BP um 65 % gestiegen, was mehr als die Hälfte des weltweiten Bedarfswachstums in diesem Zeitraum ausmacht. China liegt nun beim weltweiten Energieverbrauch nach den USA an zweiter Stelle. Außerhalb von China stieg die Gesamtenergienachfrage um 2,8 %. Das ist der bedeutendste prozentuale Anstieg seit 1996 und etwa das Zweifache des Wachstums der zwei vorherigen Jahre. Während jede Region ein überdurchschnittliches Wachstum zu verzeichnen hatte, stieg der Bedarf von Ländern außerhalb der OECD (ohne China) um 4,8 %, ungefähr drei Mal so schnell wie der von OECD-Ländern. Außerhalb von China war Indien die einzige Quelle des Energiezuwachses außerhalb der OECD mit einem Bedarfsanstieg von 7,2 %. Erdöl Der Ölverbrauch 2004 zeigte mit einem Zuwachs von 3,4 % bzw. 2,5 Million Barrel pro Tag die schnellste Wachstumsrate seit 1978. Der steigende Bedarf aus China sorgte für mehr als ein Drittel dieses Wachstums mit einem Anstieg von 15,8 %, also einer zusätzlichen Menge von fast 900.000 Fass (159 Liter)/Tag. Am meisten verbrauchen nach wie vor die USA (24,9 %). Es folgen dann mit großem Abstand China (8,2 %), Japan (6,4 %), Russland (3,4%), Deutschland (3,3 %) und Indien (3,2 %). In Deutschland ging der Ölverbrauch gegenüber 2003 sogra zurück. Die Ölförderung wurde gesteigert, um der Nachfrage gerecht zu werden, und überschritt 2004 erstmals 80 Millionen Fass/Tag. Erdgas Der weltweite Gasverbrauch stieg 2004 um 3,3 % und lag damit über dem 10-Jahresdurchschitt von 2,6 %. Trotz des stärkeren wirtschaftlichen Wachstums war der Gasverbrauch in Nordamerika gering. Darin spiegelte sich der Einfluss hoher Preise und milder Temperaturen wieder. Außerhalb von Nordamerika stieg der Gasverbrauch um 4,3 %. Deutschland lag mit einem Wachstum von 7,5 % deutlich über dem Schnitt. Die Gasförderung stieg in allen Regionen außer Nordamerika. Kohle, Atom- und Wasserkraft Der weltweite Kohleverbrauch stieg laut BP um 6,3 %. Zwei Drittel dieses Anstiegs wurde allein durch China verursacht. Abgesehen von China kam fast der gesamte Anstieg der Nachfrage aus Asia Pacific. Die Preise für Kohle sind 2004 von allen gehandelten fossilen Brennstoffen am schnellsten gestiegen, der europäische Richtpreis stieg innerhalb des Jahres um 69 %, angetrieben von Rückgängen von Kohleexporten aus China, Knappheit an hochwertiger Kohle und steigenden Transportkosten. Nach einem leichten Rückgang 2003 stieg die globale Energieerzeugung aus Atomkraftwerken um 4,4 %. Auf die Wiederinbetriebnahme von 2003 stillgelegten Anlagen in Japan ist die Hälfte des Wachstums zurückzuführen. Quelle: www.iwr.de
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