Wir sind froh, dass es den Walfang-Ländern - allen voran Japan - entgegen den Befürchtungen nicht gelungen ist, sich für die diesjährige Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Südkorea eine Mehrheit zu organisieren. Die einfache Mehrheit der IWC-Mitgliedsländer lehnte am heutigen ersten Kongresstag mehrere gegen der Schutz der Wale gerichtete Anträge Japans ab. Damit besteht Hoffnung, dass es anstelle von Rückschritten weitere kleine Fortschritte für den Walschutz auf dieser IWC-Tagung geben wird. Das Engagement vieler Organisationen, Regierungen und Privatleute ist somit belohnt worden. Dies ist eine Ermutigung für ihre weitere Arbeit zum Schutz bedrohter Tierarten. Im Vorfeld war befürchtet worden, dass die walschutzfreundliche Mehrheit in der IWC verloren gehen könnte, weil die Walfangländer nach wie vor versuchen, Entwicklungsländer zum Beitritt zu bewegen, die für die Anliegen der Walfangländer stimmen. Zwar war eine Dreiviertelmehrheit, die für die Aufhebung des Walfangverbots notwendig wäre, von vornherein nicht in Sicht. Aber auch mit einer einfachen Mehrheit hätten die Walfangländer dem Walschutz und der Arbeit der IWC an vielen Punkten erheblich schaden können. Allerdings haben auch die Walschutzländer keine Dreiviertelmehrheit für ihre Anliegen. Eine Dreiviertelmehrheit ist aber erforderlich, um zum Beispiel die missbrauchsanfällige Ausnahme vom Walfangverbot für den vorgeblich "wissenschaftlichen" Walfang zu beseitigen. Sie ist auch erforderlich, um zusätzlich zum 1994 deklarierten IWC-Walschutzgebiet im Südpolargebiet (Antarktis) Walschutzgebiete im Südatlantik und im Südpazifik einzurichten.
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