Der Stiftungsrat ist sich bewusst, dass die Methode der Erfassung des Kronenzustands die wirkliche Waldschadenssituation nicht ausreichend wiedergibt und das Ergebnis fehlerhaft sein kann. Die Erfassung des Waldzustandes nach einer einheitlichen Methode seit über 20 Jahren in ganz Europa erlaubt es aber, aus den Ergebnissen wichtige Rückschlüsse über die Entwicklung des Gesundheitszustandes der Wälder zu ziehen. Der Stiftungsrat ist daher der Auffassung, dass die Waldzustandserhebung in der bisherigen Form vorerst beibehalten werden sollte. Der Stiftungsrat hält es aber für notwendig, neben der regelmäßigen Erfassung des Kronenzustands weitere Parameter in die Betrachtung einzubeziehen. Dazu gehört vor allem die Entwicklung des Bodenzustandes. Zu diesem Zweck müsste die bundesweit von 1987 bis 1990 durchgeführte Waldbodenzustandserhebung wiederholt werden. Auch das Netz der Dauerbeobachtungsflächen (Level II) in unseren Wäldern müsste ausgebaut und stärker in die Beurteilung des Waldzustandes einbezogen werden. Da hier die Entwicklung der wichtigsten Faktoren des Waldökosystems regelmäßig untersucht wird. Die Vorstandsvorsitzende der Stiftung Wald in Not, Dr. Hedda von Wedel, erklärte, dass die Stiftung Wald in Not die aktuelle Diskussion über die Fragen der Waldzustandserhebung zum Anlass nimmt, für das kommende Jahr ein Symposium vorzubereiten. Es wird sich mit der Frage der Methodik der Waldzustandserhebung und ihrer Weiterentwicklung beschäftigen. Auf der Tagesordnung der Sitzung stand auch die Wahl des Vorsitzenden des Stiftungsrates und seines Stellvertreters. Der Vorsitzende, Ministerpräsident a. D. Dr. Bernhard Vogel, wurde einstimmig wiedergewählt. Zu seinem Stellvertreter wählten die Mitglieder Dr. Anton Hammer, Baden-Baden, Vorsitzender des Forstvereins Baden-Württemberg.
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