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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 15.05.2005
Der Appetit der Menschheit verdoppelt sich
Die Herausforderung besteht darin, die Situation der Kleinbauern zu verbessern und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen zu schonen.
Rund vierzig Prozent der Menschheit lebt von der Landwirtschaft, ein grosser Teil davon mehr schlecht als recht. Die Herausforderung der nächsten Jahrzehnte besteht darin, die Situation der Kleinbauern zu verbessern und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen zu schonen. Es braucht verstärkte Partnerschaft zwischen Norden und Süden sowie Koordination in der internationalen Agroforschung, um dieses Ziel zu erreichen, wie am Internationalen Kongress über landwirtschaftliche Forschung und Entwicklung an der ETH Zürich deutlich wurde.

Der Fleischkonsum in Indien mit einer Bevölkerung von über einer Milliarde Menschen verdoppelt sich heute alle fünf Jahre. Dieses Beispiel führte Ian Johnson, Vize-Präsident der Weltbank, an um zu zeigen, was der internationalen Gemeinschaft an landwirtschaftlicher Entwicklung harrt. Die Weltbank rechnet mit einem gegenüber heute verdoppelten Bedarf an Nahrungsmitteln, besonders an Fleisch und Fisch, bis zum Jahre 2050. Nicht nur wird die Weltbevölkerung um weitere rund zwei Milliarden Menschen zunehmen, die Menschheit wird auch reicher werden und besser essen wollen: Das Welteinkommen wird in dieser Zeitspanne von heute 35 Trillionen Dollar jährlich auf 140 Trillionen anwachsen.

2,5 Milliarden Bauern weltweit
Eine gewaltige Herausforderung an die landwirtschaftliche Produktion und ihre Vermarktung steht an. Doch die Mehrheit der weltweit 2,5 Milliarden Bäuerinnen und Bauern lebt heute von weniger als zwei Dollar pro Tag, sieht sich konfrontiert mit Wassermangel, Bodenerosion, Luftverschmutzung, Gesundheitsproblemen in Folge von Mangelernährung und schlechter sanitärer Verhältnisse. Es fehlt auch an Kenntnissen über einfache, aber wirksame Methoden zur Verbesserung ihrer Erträge: Asiatische Bauern erreichen nur ein Drittel, afrikanische gar nur ein Fünftel an Produktivität im Vergleich zu europäischen. Krankheiten wie HIV-Infektion oder Malaria schwächen zudem ihre Arbeitskraft. Schliesslich haben sie keinen oder nur schlechten Zugang zu lokalen oder regionalen Märkten, wo sie ihre Produkte verkaufen könnten. Überdies droht der Klimawandel das Leben der ohnehin benachteiligten Kleinbauern weiter zu erschweren.

Die Entwicklung im ländlichen Raum, so betonte der Weltbank-Vizepräsident, wird vom Motor der Landwirtschaft angetrieben - und der benötigt als Treibstoff weit mehr als agrotechnische Verbesserungen in der Produktion. Schonender Gebrauch von Wasser und Boden und Sparsamkeit im Energiekonsum, Erhaltung der Artenvielfalt und verbesserte Vermarktungswege müssen Hand in Hand angepackt werden mit der Verbesserung der Ausbildung und der Gesundheitsdienste. Ohne integrierten Ansatz lässt sich dies nicht verwirklichen, wie Remo Gautschi, stellvertretender Direktor der eidgenössischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) ausführte. Dabei spielt die Forschung im internationalen Landwirtschaftssektor eine zentrale Rolle. Dafür gibt die Deza 35 Millionen Franken jährlich aus.

Ohne Partizipation läuft nichts
Forschung bedeutet neben biologischer und agronomischer auch sozial-, polit- und wirtschaftwissenschaftliche, wie der Berner Georgraf Hans Hurni betonte. Hurni ist Präsident des Europäischen Forums für Agroforschung für die Entwicklung, einem Zusammenschluss von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen (NGO) sowie Hochschulen aus 16 europäischen Ländern. Das Forum tagt diese Woche an der ETH Zürich mit 370 Teilnehmenden aus 64 Ländern. Forschung für die Entwicklung, ganz besonders in Entwicklungsländern kann nur zu positiven und nachhaltigen Resultaten führen, wenn die betroffenen Anwender und Verbraucher einbezogen werden. Ohne Partizipation läuft nichts, und so gilt es das Gespräch im Feld zu pflegen, die Bäuerinnen und Bauern und weitere Mitglieder der Vermarktungskette zu organisieren und zu gemeinsamen Aktionen zu motivieren. Dazu ist die Kompetenz von Soziologinnen oder Ökonomen gefragt. Ebenso einfliessen muss das vielfältige, oft jahrhundertealte Wissen der lokalen Gemeinschaft. Dass dabei den lokalen NGOs und auch der lokalen Privatindustrie eine wichtige Rolle zukommt, versteht sich von selbst.

Gegenseitige Verständigung nötig
Partnerschaft ist denn auch der Schlüsselbegriff, den die Vertreter der verschiedenen Akteure von den nationalen und internationalen Behörden, über die Forschenden bis zur Agroindustrie und den NGOs an der Konferenz beschworen. Partnerschaften werden in der internationalen Agroforschung zunehmend zwischen öffentlichen Institutionen und privaten Unternehmen geschmiedet. Ein Beispiel dafür ist das Engagement des Basler Agromultis Syngenta in verschiedensten Projekten in Entwicklungsländern.

Partnerschaft fusst stark auf gegenseitiger Verständigung. Der Etablierung der Informationstechnologie und von Informationsdiensten in Entwicklungsländern schenkt deshalb die Uno-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation Organisation (FAO) grosse Bedeutung, wie ihr Vertreter Dieter Leihner an der Konferenz ausführte. Doch Partnerschaft ist ein leeres Wort, wenn die Partner nicht als gleichberechtigt wahrgenommen und behandelt werden, sagte der Kanadier Jack Wilkinson, Präsident der Internationalen Föderation der Bauernverbände, und ortete dabei ein beträchtliches Defizit.
Quelle: ETH Zürich
www.efard2005.org
Manfred Kaufmann
Dr. Béatrice Miller


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