Die GRÜNE LIGA fordert die Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Bündnis 90 / Die Grünen) sowie ihre Kollegen in den Bundesländern auf, solch belastetes Obst und Gemüse sofort aus den Regalen entfernen zu lassen. Außerdem muss endlich ein Kontrollsystem aufgebaut werden, welches den Verkauf von belasteten Lebensmitteln wirksam verhindert. Alarmierende Signale sendet Greenpeace Deutschland vor Ostern. Aktuelle Probeeinkäufe des Greenpeace-Einkaufsnetzes in Frankfurt am Main, Hamburg, Kassel, Köln, Leipzig und Stuttgart, die in einem anerkannten Speziallabor untersucht wurden, ergaben folgendes beängstigendes Ergebnis: 93% der Früherdbeeren in sieben deutschen Supermarktketten enthielten Rückstände giftiger Pestizide. Gesundheitlich besonders bedenklich sind die Mehrfachbelastungen mit bis zu fünf Pflanzenschutzmitteln in 70% der insgesamt 27 untersuchten Proben. Alle belastete Früherdbeeren stammen aus dem konventionellen Anbau in Spanien und Marokko. Das BVL meldet in seinem aktuellen Bericht, der im Internet veröffentlicht wurde, dass der Anteil des pestizidfrei verkauften Obstes und Gemüses in Deutschland innerhalb von fünf Jahren auf 41% gefallen ist. Waren 1998 noch 61% der untersuchten Proben nicht mit Pflanzenschutzmitteln belastet, verringerte sich der Anteil im Jahre 2002 und 2003 auf 41%. In fast neun Prozent der 10 000 untersuchten Proben wurden die gesetzlichen Pestizid-Höchstmengen überschritten. 1998 waren es noch vier Prozent. Somit ist zu schlussfolgern, dass jedes zehnte Produkt im Obst- und Gemüsebereich, das zur Zeit in der Bundesrepublik verkauft wird, die gesetzliche Spritzmittel-Grenzwerte überschreitet und somit illegal verkauft wird. "Wir fordern Bundesministerin Renate Künast auf, endlich zusammen mit den Ländern das lasche Kontrollsystem zu verschärfen. Dieses ermuntert die Hersteller, belastetes Obst und Gemüse auf den deutschen Markt zu bringen. Das darf nicht sein!", so Tomas Brückmann von der Bundeskontaktstelle Nachhaltige Regionale Entwicklung der GRÜNEN LIGA. "Die Menschen werden öffentlich besonders in der kalten Jahreszeit ermuntert, sich gesund zu ernähren und viel Obst und Gemüse zu essen. Und dann ist dieses stark belastet! Eltern mit Kleinkindern, Schwangere und Genesende sollten dann doch besser auf das Obst und Gemüse mit dem Biosiegel ausweichen", so Brückmann weiter. Rückfragen: Dipl. Biol. Tomas Brückmann, Grüne Liga Bundeskontaktstelle Nachhaltige Regionale Entwicklung, Tel. 0341 / 338 4229 oder Funk: 0174 / 3767 103. Den BVL-Bericht finden Sie im Internet unter www.bvl.bund.de Die Ergebnisse der Greenpeace-Untersuchungen entnehmen Sie bitte: www.einkaufsnetz.org oder www.greenpeace.de GRÜNE LIGA e.V. Netzwerk Ökologischer Bewegungen Bundesgeschäftsstelle Greifswalder Straße 4 10405 Berlin Tel.: 030 / 20 447 45 Fax: 030 / 20 444 68 E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@grueneliga.de www.grueneliga.de
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