![]() Nach Kenntnis des ÖJV wurde diese Fütterungskonzeption für die Staatsjagden auch entwickelt und inzwischen weitgehend umgesetzt. Die Blockadehaltung der BJV-Jäger und die Unteren Jagdbehörden, die sich allerdings an der Umsetzung meist nicht beteiligten, haben dies verhindert. Das ist der Hauptgrund, warum es in strengen Wintern zu solchen bedauerlichen Vorfällen wie im Bereich der Brandl-Alm kommt. Außerdem muss bedacht werden, dass die eingegangenen Stücke Rotwild mit großer Wahrscheinlichkeit durch die neu angelegten Wildwiesen in der benachbarten Tiroler Jagd länger als sonst üblich in so großer Höhe zurückgehalten wurden. Sie konnten dann ihre gewohnte Winterwanderung an tiefer gelegene Fütterungen wegen der plötzlich eintretenden hohen Schneelage nicht mehr antreten und waren in dem "Schneeloch" eingeschlossen. In diesem Schneeloch wäre es unter diesen Umständen nur unter Lebensgefahr der zuständigen staatlichen Berufjäger möglich gewesen, zu füttern. In dieser Situation hat das Leben von Menschen eindeutig Vorrang. Bei den vielfach noch überhöhten Rotwildbeständen im Hochgebirge wird es nicht zu vermeiden sein, dass einzelne Hirsche nicht an die Fütterungen ziehen und in einem besonders strengen Winter verhungern. Vorfälle wie die im Bereich der Brandl-Alm lassen sich nur verhindern, wenn das Rotwild nicht künstlich in höheren Lagen zurückgehalten wird. Der ÖJV fordert deshalb, dass eine sinnvolle Fütterungskonzeption für alle Rotwildreviere im bayerisch / österreichischen Alpen- und Voralpenraum umgesetzt wird. Dabei müsste außerhalb von Wintergattern auf Fütterungen grundsätzlich verzichtet werden. Selbstverständlich sind dabei die Belange des Hochwasser- und Lawinenschutzes sowie der Schutzwaldsanierung so zu berücksichtigen, wie es der Bayerische Landtag bereits in seinen "Bergwaldbeschlüssen" vom Juni 1984 gefordert hat. Dr. Wolfgang Kornder (1. Vorsitzender des Ökologischen Jagdvereines Bayern e.V.) Ulsenheim 23, 91478 Markt Nordheim Tel.09842/951370, Fax: 09842/951371 Kornder@oejv.de www.oejv.de
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