Erstmals hat der Ölpreis die psychologische Marke von 50 Dollar durchbrochen. Weitere Preissteigerungen sind in Aussicht. Wir dürfen jetzt nicht "wie das Kaninchen vor der Schlange" auf den steigenden Preis starren und auf eine Entspannung der Ölmärkte hoffen. Die wird es aufgrund der weltweit steigenden Nachfrage und der Verknappung fossiler Ressourcen nicht geben. Stattdessen müssen wir jetzt die politischen Weichen für eine grundlegende Veränderung der Rohstoffbasis stellen. Wir haben hier einen Schwerpunkt unserer Arbeit gesetzt. Wir brauchen eine Abkehr von der Abhängigkeit vom Erdöl in allen Bereichen. Nachwachsende Rohstoffe können Erdöl in allen Wirtschaftsbereichen ersetzen, denn sie eignen sich als Ausgangsmaterial für die chemische Industrie genau so gut wie für die Verarbeitung zu hochwertigem Treibstoff oder zur Erzeugung von Strom und Wärme. Bioraffinerien können in Zukunft an der Stelle der heutigen Erdölraffinerien stehen und sämtliche Wirtschaftsbereiche mit den notwendigen Rohstoffen versorgen. Für den Energiebereich ist uns mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz bereits ein großer Schritt gelungen. Nun müssen wir auch für den stofflichen und treibstofflichen Bereich Instrumente entwickeln und umsetzen, um die Wirtschaft vom Öltropf zu befreien. Produkten, die auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt sind, muss der Zugang zum Markt erleichtert werden. Alternative Kraftstoffe wie beispielsweise Bioethanol müssen umfassend gefördert werden. Aus gegebenem Anlass veranstaltet die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen am 13.11.2004 eine große Konferenz zum Thema "Weg vom Öl - hin zu nachwachsenden Rohstoffen". Wir wollen die Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen bringen, denn jetzt müssen wir alle an einem Strang ziehen. (PRESSEMITTEILUNG 28.08.04)
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