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Energie & Technik   
Mehr Sicherheit in Anlagen der russischen Zellulose-Industrie
Deutschland fördert Technologietransfer
Die Zellulosenindustrie ist einer der bedeutendsten Industriezweige Russlands. Ihre oft veralteten Anlagen und Techniken verursachen erhebliche Umweltbelastungen. Jetzt wurde ein Projekt zum Technologietransfer zur Erhöhung der Anlagensicherheit am Beispiel der russischen Zellulose-Industrie in der Kaliningrader Region mit einem Workshop in Sankt Petersburg erfolgreich abgeschlossen. Die russischen Aufsichtsbehörden und Anlagenbetreiber haben nun einen Leitfaden zur Hand, der beim Realisieren dringend notwendiger Maßnahmen zur Entlastung der Umwelt bei höherer Anlagensicherheit hilft. Partner waren das Russische Bundesamt für technologische Aufsicht "Gosgortechnadsor" und von deutscher Seite das Umweltbundesamt (UBA). Das Projekt ist Bestandteil des Programms "Beratungshilfe der Bundesregierung in Russland".

Das Programm wurde am 28. Mai 1992 als Regierungsabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Russischen Förderation ins Leben gerufen. Seit 1994 werden Projekte zum Technologietransfer und zur Anlagensicherheit gefördert.

Als Pilotregion für das Projekt wurde das Gebiet Kaliningrad ausgewählt. Hier befinden sich drei Zellstoffproduzenten. Die Betriebe wurden bereits vor rund einhundert Jahren errichtet und gehören als signifikante Schadstoffemittenten zu den "Hot Spots" der Kommission zum Schutz der Meeresumwelt des Ostseeraumes (HELCOM).

Zum Projekt gehören:
  • die Präsentation von Beispiel-Techniken, basierend auf den gesammelten Erfahrungen bei der Modernisierung dreier deutscher zellstoffproduzierender Unternehmen in Mannheim, Stockstadt und Rosenthal;

  • verbesserte Instrumentarien für die Durchführung der Ist-Zustand-Analyse und damit verbundene Modernisierungskonzepte. Dabei wurden Check-Listen zur Beurteilung des Umgangs mit wassergefährdenden Stoffen in den Industrieanlagen unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Zellstoffproduktion erweitert.

  • eine Analyse des Ist-Zustands der Unternehmen der Pilotregion sowie

  • die Entwicklung modellhafter Modernisierungskonzepte für zwei Unternehmen: Zellstoffproduktionsanlagen in Neman und Sowjetsk.
Alle Konzepte zur technischen Modernisierung sind in kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen untergliedert. Sie sind mit geeigneten Rahmenplänen für notwendige Investitionen ausgestattet.

Die Projektergebnisse sind Grundlage für weitere Analysen des russischen Bundesamtes für technologische Aufsicht in zunächst zwölf Zellulose-Betrieben aus Nordwestrussland.

Eine Kurzfassung des Abschlussberichts wird ab Oktober 2004 auf der Internet-Seite des UBA unter der Adresse http://www.umweltbundesamt.de/anlagen/ veröffentlicht.

Berlin, den 11.08.04

 
Quelle: Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt, D-14193 Berlin
http://www.umweltbundesamt.de
frank.hoenerbach@uba.de
    

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