![]() "Unser Ziel war, aus Lignin und Pflanzenfasern ein nachhaltiges Gehäuse für Lautsprecherboxen zu entwickeln", sagt Jürgen Pfitzer, einer der beiden Gründer von Tecnaro. Für den Verbundstoff "Arboform" werden Naturfasern wie Flachs, Hanf oder Sisal mit speziellen Ligninarten vermischt und zu Pellets gepresst. Aus diesem Basismaterial entstehen Formteile, Profile oder Platten. © DBU Sieht aus wie das ganz normale Gehäuse einer Lautsprecherbox - ist aber aus Öko-Plastik und biologisch abbaubar. "Flüssiges Holz" mit vielen Möglichkeiten "Der neue Werkstoff kann als flüssiges Holz bezeichnet werden", sagt DBU-Generalsekretär Fritz Brickwedde. "Das Material kombiniert die positiven Eigenschaften von Holz und Kunststoff und eignet sich für technisch anspruchsvolle Anwendungen." Je nach Mischung könnten bestimmte Materialeigenschaften gezielt erzeugt werden - ganz so, wie es das jeweilige Produkt fordere. Nun könnten auch Designs angeboten werden, die unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten bisher nur mit Kunststoff zu verwirklichen gewesen seien. Vielseitig, umweltentlastend und wirtschaftlich Doch die Alternative zum Kunststoff sei nicht nur vielseitig sondern auch umweltentlastend und wirtschaftlich. Denn das neue Material bestehe aus nachwachsenden Rohstoffen, sei schadstoffarm, ohne Nachteile für die Umwelt zu entsorgen und - je nach Rezeptur - sogar zu hundert Prozent biologisch abbaubar. Schöner Zusatzeffekt: das "Öko-Plastik" sei vergleichsweise günstig, denn Lignin ist ein Nebenprodukt der Papierindustrie. Weltweit fallen jährlich etwa 50 Millionen Tonnen Lignin an, das bislang hauptsächlich in Verbrennungsanlagen landete. Nun gebe es eine Möglichkeit, Lignin dauerhaft umweltfreundlich zu nutzen.
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