"Diese Studie zeigt, dass es klare ökonomische Argumente für den Erhalt ursprünglicher Ökosysteme gibt", erklärt Taylor Ricketts, Biologe an der kalifornischen Stanford University und im US-World Wildlife Fund. Naturschützer führten zwar häufig die von der Natur kostenlos erbrachten "Leistungen" als Argument für den Erhalt von Lebensräumen an. Konkrete Zahlen seien jedoch selten. Ricketts und seine Kollegen führten ihre Untersuchung auf der Finca Santa Fe durch, einer 1.065 Hektar großen Kaffeeplantage im costaricanischen Valle General. Der Betrieb wird von mehreren Waldfragmenten flankiert, in denen neben einheimischen Bienen auch verwilderte Honigbienen (Apis mellifera) leben. Am Beispiel zweier 46 und 111 Hektar großen Waldstücke ermittelten die Forscher, dass die Insekten den Ertrag an Kaffeebohnen binnen ein Kilometer Entfernung vom Waldrand um etwa 20 Prozent erhöhen. Gleichzeitig steigern sie die Qualität der Früchte: Der Anteil so genannter Perlbohnen, in denen sich aufgrund mangelhafter Bestäubung nur eine der zwei Samenlagen entwickelt, sinkt im Einzugsbereich der Bienen um 27 Prozent.
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