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Naturschutz   
Internationale Schifffahrtsorganisation beschliesst: TBT-Verbot ab 2003
WWF: Sofort auf umweltvertraegliche Antibewuchsmittel umsteigen
Bremen/London 25.11.1999. Die Hauptversammlung der Internationalen Schifffahrtsorganisation IMO hat sich heute in London mit ueberwaeltigender Mehrheit fuer das weltweite Verbot des hochgiftigen TBT (Tributylzinn) in Antibewuchsmitteln fuer Schiffe ausgesprochen. Damit sollen organozinnhaltige Antifoulingfarben ab 2003 fuer alle weltweit verkehrenden Schiffe, unabhaengig von ihrer Laenge, verboten werden. Ab 2008 ist ein totales Verbot fuer das Vorhandensein dieser Farben auf allen Schiffskoerpern vorgesehen. Einige internationale Reedereiverbaende der Tankerschifffahrt, unterstuetzt von grossen Schifffahrtsnationen wie Panama und den Bahamas, hatten noch bis zuletzt vergeblich versucht, den fuer das Verbot vorgesehenen Termin nur als vorlaeufiges Datum gelten zu lassen.

"Es ist hoechste Zeit, dass TBT verboten wird", sagte Patricia Cameron, Meeresschutzexpertin des WWF. "Das Gift hat bereits alle Meereslebewesen erreicht und kann durch seine hormonelle Wirksamkeit zu Immun- und Fruchtbarkeitsstoerungen fuehren. Auch viele Speisefische sind betroffen und koennen die Gesundheit von Menschen gefaehrden. Deshalb sollen Schiffseigner moeglichst schnell auf umweltvertraegliche Antifoulingfarben umsteigen."

Das Organozinn-Verbot ist bindend, sobald ein rechtliches Instrument (Konvention) zu dessen Umsetzung ausgearbeitet und von den Regierungsvertretern der Mitgliedslaender verabschiedet wird. Danach muss das Verbot ratifiziert und von den Vertragsstaaten in nationales Recht uebernommen werden. Nur die Verabschiedung der Konvention bis zum Sommer 2001 sichert das Inkrafttreten des TBT-Verbots zum 1. Januar 2003.

Jetzt muessen dringend Schiffsanstriche ohne Organozinn entwickelt werden und auf den Markt kommen. "Auch die Farbindustrie sollte sofort die Produktion und Verarbeitung von TBT fuer Schiffsanstriche einstellen", forderte Cameron. Der WWF testet in einem Modellprojekt zusammen mit mehreren Bundes- und Landesministerien sowie Schiffseignern und Farbfirmen die Wirksamkeit umweltvertraeglicher Schiffsanstrichen.

Fuer weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
WWF-Fachbereich Meere und Kuesten
Patricia Cameron, Tel. 0421-6584616, 0171-3426928

Weitere Informationen unter http://www.wwf.de




 
Quelle: Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
http://www.wwf.de
info@wwf.de
    

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