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Presse-Stelle:  Der Spatz - Alternativer Anzeiger für Bayern, D-80999 München
Rubrik:Haus & Garten    Datum: 02.07.2004
Heimisches Holz wächst nach und wärmt
Millionen hungern und wir heizen mit Weizen?
von Norbert Suchanek

Heizen mit Weizen? Es gibt Umweltpolitiker und Unternehmen, die dies tatsächlich unterstützen oder bereits Geschäfte damit machen. Eigentlich sollte das Getreide ja der Ernährung dienen. Andererseits stellt sich dich Frage: Kann man den mit Kunstdünger und Pestiziden hochgezüchteten Überschuß-Weizen wirklich guten Gewissens selbst essen oder mit reichlich EU-Subventionen in die "Dritte Welt" exportieren? Gesunder Bio-Weizen jedenfalls wäre viel zu teuer und viel zu Schade zum verheizen. Wäre es da nicht sinnvoller, generell auf Bio-Getreide umzustellen, unsinnige Agrar-Überschüsse damit zu vermeiden und statt Lebensmittel lieber den nachwachsenden Rohstoff Holz zu verheizen?

Tatsächlich gibt es große Mengen an heimischem, so genanntem Schwachholz und Resten aus der Holzverarbeitung, die tatsächlich ökologisch sinnvoll und ethisch vollkommen unbedenklich verheizt werden können. Hinzukommt, dass Holz im direkten Vergleich mit Heizöl auch preisgünstiger ist, wie die österreichische Verbraucherzeitschrift "Konsument" festhielt. "Holz in allen Formen - auch als Pellets und Briketts - ist nicht nur der durchschnittlich billigste Brennstoff, sondern auch am besten für die Umwelt." Vor allem im Nachbarland Österreich sind deshalb schon viele wieder von Öl oder Gas auf Holz umgestiegen. Die modernen Holzpellets-Heizungen, die im Prinzip genauso bequem wie Öl-Brenner funktionieren und staatliche Fördermittel machen es möglich. Zahlen des Hersteller- und Händlerverbandes "Pelletsverband Austria" zufolge heizen bereits rund 15 000 Österreicher mit Pellets. In Deutschland seien es auch schon genauso viele, schätzt der Deutschen Energie-Pellet Verband. Tendenz steigend, dank Fördermittel von Bund und Ländern.

Pellets sollten grundsätzlich zu 100 Prozent aus naturbelassenem Holz bestehen. In der Regel dienen die Reste der heimischen, holzverarbeitenden Industrie, Hobel- und Sägespäne, als Pelletsrohstoff. Ohne Zugabe von chemischen oder anderen Bindemitteln werden diese Holzreste unter hohem Druck verdichtet und pelletiert, dass heißt in kleine zylindrische Röllchen gepresst. Um "Schwarze Schafe" auszuschließen, die unerlaubtermaßen Bauholzreste oder lackierte Althölzer zu Pellets verpressen, vergeben der Pelletsverband Austria (PVA) und sein deutscher "Ableger", der Pelletsverband Deutschland (PVD) ein Qualitätssiegel an Hersteller und Vermarkter. Pellets mit dem PVA- beziehungsweise PVD-Siegel soll garantiert nur aus naturbelassenen Holzresten hergestellt sein. Auch chemische Verunreinigungen, Leim und Lackreste, Alt- und Bauholz sind verboten. Aber natürlich können ebenso Pellets ohne diese Hersteller-Siegel 100 Prozent naturbelassen sein, denn nicht alle Pellethersteller sind in diesen beiden Verbänden vertreten.

Kamen anfangs die Pellets vor allem aus Österreich und Schweden, gibt es nun in Deutschland bereits wenigstens 20 Pellets-Produzenten, und der Wettbewerb um den europäischen Pellets-Kunden wird immer härter. So steht der bereits erwähnte Deutsche Energie-Pellet Verband in direkter Konkurrenz mit dem Pelletsverband Deutschland. Künftig muss man zudem mit starken Pellet-Importen aus den neuen EU-Ländern rechnen. Vielleicht sollten sich die Umwelt- und Verbraucherminister überlegen, rechtzeitig ein einheitliches, staatliches Siegel für garantiert naturbelassene Holzpellets - ähnlich wie das Bio-Siegel - zu schaffen. Wenn schon bei Lebensmitteln getrickst wird, sollte kriminelle Energie bei einem nicht essbaren Rohstoff erst recht nicht ausgeschlossen werden. Zumal europaweit die Müllentsorgungsprobleme und die Versuchung, selbst aus verseuchten Althölzern noch Gewinne zu erzielen, nicht weniger werden.

Dass mit dem steigenden Markt für Pellets- und andere Holzheizungen, der heimische Rohstoff für die Pellets zur Neige gehen oder Urwälder wie in Sibirien abgeholzt werden könnten, ist aber eher unwahrscheinlich. Allein in Österreich fallen jährlich bis zu 1,2 Millionen Tonnen Hobel- und Sägespäne als Abfall an. Damit ließen sich schätzungsweise rund 300.000 Pelletheizungen betreiben. Außerdem nutzen wir in Deutschland wie in Österreich bislang auch nur einen Teil des bei uns tatsächlich nachwachsenden Holzes.

Holz als nachwachsender Rohstoff zum Heizen ist übrigens keine neue Erfindung. Das war schon seit alters her bekannt. So hatten unsere Vorfahren zwischen den Feldern Tausende von Kilometern Gehölze und Hecken gepflanzt, auch um im Winter ausreichend Brennholz zu haben. Nebenbei waren diese Hecken Lebensraum und Schutz für zahlreiche Tierarten von Marienkäfern und Singvögeln bis Feldhasen und Rehen. Der modernen industrialisierten, auf Erdöl-Verbrauch ausgerichteten Landwirtschaft waren diese auch ästhetisch reizvollen Hecken allerdings ein Dorn im Auge. Sie wurden auf Teufel komm raus ausgerissen, planiert, nieder gemacht. Heute wissen nicht nur Naturschützer, dass dies eine der größten Umweltschanden Deutschlands und eine der schwachsinnigsten Maßnahmen nach dem zweiten Weltkrieg gewesen ist.

Weitere Informationen:

Pelletsverband Deutschland
Am Mühlberg 20
90559 Burgthann
Tel./Fax 09183 - 901808
www.pelletsverband.de

Deutscher Energie-Pellet-Verband e.V. (DEPV)
Tullastraße 18
68161 Mannheim
Tel.: 0621 - 72875 23
Fax: 0621 - 72875 26
www.depv.de

Pelletsverband Austria
Schönbergstr. 21b
A-4616 Weißkirchen
Tel. 0043 - 7243 - 60006-0, Fax -27
www.pelletsverband.at



Alte Heizungen müssen weg

Für Hausbesitzer mit einer alten, nicht mehr ganz sauber funktionierenden Heizungsanlage wird es ernst. Ab 1. November dieses Jahres müssen alle in Deutschland installierten Heizungsanlagen die seit dem 1. Januar 1998 geltenden Anforderungen der Bundes-Immissionsschutzverordnung (1. BImSchV) erfüllen.

Damit entfallen auch sämtliche Übergangsregelungen. Darauf weist jetzt die ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V. hin. Ein entscheidendes Kriterium, ob eine Heizungsanlage den Anforderungen der BImSchV entspricht, sind deren Abgasverluste. Sie dürfen bei einer Anlage mit einer Nennwärmeleistung von 4 bis 25 kW elf Prozent nicht überschreiten. Bei Heizsystemen mit einer Nennwärmeleistung über 25 bis zu 50 kW beträgt der Grenzwert zehn Prozent, bei Anlagen mit einer noch höheren Nennwärmeleistung sinkt er auf neun Prozent. Bei Ölheizungen kommt es darüber hinaus noch auf die Russzahl an. Ob eine Heizungsanlage diese Grenzwerte einhält, stellt der Schornsteinfeger durch Messung fest. Es lohnt sich, das letzte Messprotokoll darauf hin zu überprüfen. Wenn die Messwerte die zulässigen Grenzwerte überschreiten, so ist dies auf dem Messprotokoll zu finden.
Die Ursache für zu hohe Abgasverluste kann beispielsweise in einem verschmutzten oder falsch eingestellten Brenner oder einem zu hohen Schornsteinzug liegen. Grund kann aber auch ein veralteter Heizkessel sein.

Die neue ASUE-Publikation "Sanierung und Modernisierung von
Heizungsanlagen - eine Entscheidungshilfe für die Wohnungswirtschaft" (A4, 20 Seiten) kann im Internet unter www.asue.de aus der Rubrik "Energie im Haus" heruntergeladen oder beim
Verlag Rationeller Erdgaseinsatz
Postfach 25 47
67613 Kaiserslautern
Telefon 0631 - 360 90 70,
Fax 360 90 71,
E-Mail info@asue.de
bestellt werden.




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