An die negativen Folgen des Gen-Soja- und Gen-Mais-Anbaus vor allem im artenreichen Lateinamerika denken deutsche Futtermittelhersteller und Tiermäster nicht. Was ja auch abzusehen war. Denn es war ihnen ja bereits in den vergangenen Jahren egal, wenn für den Soja-Export Tausende von Kleinbauern ihr Land an Großgrundbesitzer verloren, Savannen umgegraben und Regenwald für Soja-Bohnen abgeholzt, ganze Flüsse mit Pestiziden verseucht wurden. Dieser Prozess nimmt nun dank Monsanto-Soja und dank des "Freibriefes" durch unsere führenden Politiker zu. Wenn die Ausbreitung von genetisch veränderten Pflanzen gestoppt oder wenigstens verzögert werden soll, dann muss die EU, muss die deutsche Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast die Deklarationspflicht von Gen-Food nachbessern. Wir brauchen dringend die Kennzeichnungspflicht von Fleisch, Eiern, Milch, Käse und allen anderen Produkten von Tieren, die mit Gen-Food gefüttert wurden. Dann nämlich würden Gen-Farmer und Monsanto auf ihren ungewollten Frankenstein-Ackerfrüchten sitzen bleiben. Und es bliebe ihnen nur noch die Chance einer großen Hungersnot in Afrika oder Nordkorea, um ihre Gen-Ernte, getarnt als mildtätige Nahrungsmittelhilfe von USAID oder vom World Food Programm (WFP), loszuwerden. Bei einer weiteren Gen-Front ist besonders unser oberster Klimaschützer, Bundesumweltminister Jürgen Trittin gefordert: Genetisch Manipulierte Baumarten. Vor rund fünf Monaten, während der sogenannten COP-9-UN-Konferenz zur Klimaschutzkonvention (UNFCCC) gaben die offiziellen Teilnehmer nämlich der Forstindustrie Grünes Licht für Gen-Baumplantagen, um mit deren Hilfe Kohlendioxid zu speichern. Diese Entscheidung müsse dringend zurückgenommen werden, fordern Hunderte von Nichtregierungsorganisationen aus aller Welt. Mit Gen-Bäumen das Klima retten zu wollen, würde lediglich dazu führen, dass noch mehr Menschen in den südlichen Ländern Boden und Existenz an Forst- und Energiekonzerne verlieren. Norbert Suchanek
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