Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Energie & Technik alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Bund der Energieverbraucher e.V., D-53619 Rheinbreitbach
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 29.06.2004
Deutsche Strompreise auf Rekordniveau: Regulierungsbehörde lässt auf sich warten
Edda Müller: "Für Clement sind global player wichtiger als die Verbraucher in Deutschland"
Die deutschen Verbraucher werden weiterhin mit europäischen Spitzenpreisen beim Strom aufgrund mangelnden Wettbewerbs rechnen müssen. Die erneute Verschiebung einer Regulierungsbehörde für den Energiemarkt verschafft den marktbeherrschenden Stromkonzernen einen weiteren Aufschub - zu Lasten der privaten Haushaltskunden. "Um die Selbstbedienung der Stromkonzerne zu stoppen, brauchen wir endlich eine neue Kalkulationsgrundlage zur Festlegung angemessener Netzentgelte", sagte Prof. Dr. Edda Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). "Und wir brauchen eine Regulierungsbehörde mit Biss."

Deutschland ist mit der Umsetzung der EU-Richtlinie im Verzug, die bis zum 1. Juli die Einrichtung einer nationalen Regulierungsbehörde für den Energiemarkt verlangt. Die Novelle des Energiewirtschaftsgesetz und Verordnungen zur Einrichtung des Regulierers sind bisher nicht zustandegekommen.

Kaum noch Investitionen in die Netze

Die Liberalisierung der Energiemärkte in Deutschland hat zu einer wettbewerbsfeindlichen Konzentration der Märkte geführt. Die großen Konzerne E.ON und RWE beherrschen allein etwa zwei Drittel des Marktes. Zusammen mit Vattenfall und ENBW sind 90 Prozent des Marktes in der Hand von nur vier Unternehmen. Die Haushaltskunden zahlen für ihren Strom mit etwa 18 Cent pro kWh einen Spitzenpreis im europäischen Vergleich. Rund 8 Cent pro kWh entfallen dabei allein auf die Netznutzungsentgelte, was im europäischen Vergleich ebenfalls einen Spitzenwert bedeutet. Gleichzeitig gingen die Investitionen in die Netze in den letzten beiden Jahren auf nur noch etwa zwei Milliarden Euro oder etwa zehn Prozent der Netzerlöse zurück.

Vergleicht man die heutigen Netznutzungsentgelte mit denen vor der Liberalisierung, so haben sich die Netzentgelte für Haushaltskunden und kleine Gewerbetreibende mehr als verdoppelt. Die Entgelte für Industriestrom sind dagegen kaum gestiegen. "Die Haushalte in Deutschland zahlen fünf Milliarden Euro zuviel für ihren Strom", so Edda Müller. Den überhöhten Preisen stehen Spitzengewinne der ehemaligen Versorgungsunternehmen und hohe Dividendenzahlungen gegenüber.

Den Angelpunkt für fehlenden Wettbewerb und überhöhte Preise bilden die von den Netzbetreibern verlangten Entgelte für die Nutzung ihres Netzmonopols. Die Politik hat dieser Praxis bislang tatenlos zugesehen, eine wirksame Regulierung fand bisher nicht statt. Im Vordergrund stand das industriepolitische Ziel, mit E.ON und RWE zwei starke deutsche Unternehmen auf dem europäischen Energiemarkt zu fördern. "Für Herrn Clement zählen die global player offenbar mehr als die Verbraucher und der Mittelstand", kritisierte Edda Müller.

Sonderbare Rechnung der Stromkonzerne

Vor dem Hintergrund der gescheiterten Liberalisierung der Energiemärkte fordert der vzbv, dass eine gesetzliche Vorgabe für die Kalkulation angemessener Netzentgelte geschaffen wird. Der gegenwärtig angewandte Kalkulationsleitfaden enthält zahlreiche nicht nachvollziehbare Elemente. So können Netzbetreiber in ihre Kalkulation Gewerbesteuer einrechnen, selbst wenn das Unternehmen unter Ausschöpfung der steuerrechtlichen Möglichkeiten gar keine Gewerbesteuer bezahlt. Den Netzbetreibern wird ein Wagniszuschlag für das unternehmerische Risiko zugestanden - und das obwohl es sich bei dem Netzbetrieb um ein natürliches Monopol für ein unverzichtbares Gut handelt. Die Festlegung der Netzentgelte durch die Netzbetreiber erfolgt auf der Grundlage einer Prognose. Irrt sich der Netzbetreiber zu seinen Gunsten, kann er den Gewinn behalten und muss ihn dem Kunden nicht etwa im Folgejahr gutschreiben. "Solche Rechnungen zu Lasten der Verbraucher müssen künftig gesetzlich ausgeschlossen sein", so vzbv-Vorstand Edda Müller.

Zudem fordert der vzbv die schnelle Einrichtung einer Regulierungsbehörde mit effektiven Kompetenzen. Die Regulierungsbehörde müsse die Kompetenz haben, die Effizienz der Netzbetreiber zu analysieren und die Netzentgelte zu kappen. Zu den notwendigen Kompetenzen zählt vor allem auch die vorherige Genehmigung der von den Stromkonzernen verlangten Entgelte für die Nutzung ihrer Stromnetze. Zustimmung bekommt der vzbv dabei aus den Bundesländern, die zum Teil den vorgesehenen Wegfall der Genehmigungspflicht für allgemeinen Stromtarife kritisieren.


Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2025
Symbolkarten als Seelenhelfer 111 Symbolmittel für mentale, emotionale und seelische Gesundheit


Für Klima, Luft, Boden: Multitalent Wald schützen VERBRAUCHER INITIATIVE zum Tag des Baumes am 25. April

22.04.2025
Earth Day 2025 Deutsche verlieren Interesse am Klimaschutz


12 Jahre nach Rana Plaza Gewerkschafter in Bangladesch inhaftiert, Lieferkettengesetz vor der Abschwächung


Von Kopf bis Fuß: Pilze sind natürlich nachhaltig Als hochwertiges Nahrungsmittel und als Werkstoff der Zukunft


Ausgezeichnet! Reformierter Tierschutzforschungspreis stärkt tierversuchsfreie Wissenschaft Kommentar

Weniger Kunststoffe im Bioabfall ab Mai 2025 Neue Vorgaben der Bioabfallverordnung treten in Kraft.


ÖDP ruft bundesweit zu Aktionstag am "Tag des Baumes" auf Naturschutzpartei fordert "konsequenten Schutz der Wälder": "Jeder gepflanzte Baum sichert uns eine lebenswerte Zukunft."


Gut geschützt die Frühlingssonne genießen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zu Sonnenschutzmitteln


17.04.2025
Photovoltaik-Ausbau landwirtschafts- und umweltgerecht gestalten AbL legt neuer Bundesregierung Vorschläge für Photovoltaik-Ausbau vor

"Noch mehr Trinkwasserbrunnen für Rheinland-Pfalz" Trinkwasserversorgung

Bilanz des Koalitionsvertrags Transparency Deutschland fürchtet deutliche Einschränkungen demokratischer Beteiligungs- und Kontrollrechte

Hummel-Challenge begeistert - Über 11.000 Beobachtungen Ergebnis Citizen Science Projekt

In tiefer Trauer: Der SFV nimmt Abschied von Wolf von Fabeck Eine große Persönlichkeit der Energiewende ist verstorben.


Tag der Landlosen: FIAN weist auf wachsende Landkonzentration hin Forderungen an die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

16.04.2025
Carsharing-Anbieter lassen die verkehrsentlastende Wirkung ihrer Angebote überprüfen Carsharing ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität

Projekt "Trinkbecher für Trinkwasser" 100.000-Euro-Spendenrekord für sauberes Wasser in Afrika


15.04.2025
Evaluierung der Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes Eine aktuelle Studie evaluiert die Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes und entwickelt Vorschläge für deren Weiterentwicklung

Videonewsletter der Möbelmacher Nr. 216 Newsletter 216: Actionhelden F. Kusz, D. Scheck, U. Plank; Küche in Lindau; elektrisches Schrankbett; Sommerzudecken; Hifirack in Elsbeere; Wozi und Sessel bei Übriges;


PRISMA in Frankfurt Ein nachhaltiges Bürobestandsgebäude als gesellschaftlicher Impulsgeber