Die Entwicklung und umgehende behördliche Anerkennung tierversuchsfreier Testmethoden müsse daher mit hoher Priorität verfolgt werden. ödp-Landesvorsitzender Bernhard Suttner hat inzwischen den für Europaangelegenheiten zuständigen bayerischen Staatsminister Eberhard Sinner gebeten, sich für tierversuchsfreie Testmethoden einzusetzen. Bislang werden Chemikalien in Europa unterschiedlich reguliert. Alle nach 1981 entwickelten Stoffe wurden auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft. Doch über 90% der üblichen Chemikalien werden als Altstoffe ohne Sicherheitsdaten gehandelt. Bei Verdacht auf Gesundheits- oder Umweltschäden muss der Gesetzgeber die Schädlichkeit beweisen, was sehr zeitaufwändig und kostenintensiv ist. Mit REACH soll dies nun geändert werden: Die Industrie übernimmt die Verantwortung für die Sicherheit ihrer Produkte und dokumentiert dies für alle Altstoffe von denen mehr als eine Tonne jährlich produziert werden. Besonders gefährliche Stoffe können verboten oder durch andere ersetzt werden. "Soweit so gut" meint Paul Fiegert, ödp-Landesbeauftragter für Tierschutz: "Aber der Haken an der Geschichte ist, dass die Altchemikalien an bis zu 25 Millionen Tieren getestet werden sollen. Abgesehen von der Grausamkeit der Tierversuche lassen die Ergebnisse keine Rückschlüsse für die schädliche Wirkung von Chemikalien beim Menschen zu und gaukeln den Verbrauchern eine trügerische Sicherheit vor." Deshalb unterstütze die ödp die Forderung nach der sofortigen Einrichtung eines speziellen, umfangreichen EU-Förderprogramms zur weiteren Entwicklung tierversuchsfreier Testverfahren im Bereich der Giftigkeitsprüfung von Chemikalien. Diese müsse rechtzeitig vor Beginn der geplanten Chemikalientests geschehen. Rückfragen an Paul Fiegert unter 08161/85377
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