Das Öko-Institut bedauert, dass durch die Entscheidung des IOC Leipzig und Rostock nicht die Gelegenheit erhalten, im weiteren Bewerbungsverfahren für die Sommerspiele 2012 - die endgültige Entscheidung über die Vergabe fällt im Juli 2005 - das innovative Gesamtkonzept für die Olympischen Spiele weiter zu planen und zu kommunizieren. "Aus Umweltsicht müssen die Leitbilder und Leitlinien für Großsportveranstaltungen, die bei der Bewerbung Leipzigs und Rostocks zu Grunde gelegt wurden, auch künftig auf nationaler und internationaler Ebene angemessen berücksichtigt werden", sagt Dr. Matthias Buchert, Leiter des Olympia-Projektes im Öko-Institut. Abgestimmt auf das jeweilige Großereignis (Olympische Sommerspiele, Olympische Winterspiele, Welt- und Europameisterschaften in Einzeldisziplinen etc.) und die jeweiligen örtlichen Voraussetzungen sollte die Grundintention des IOC, ein grünes Erbe zu hinterlassen, zum guten Standard bei allen Bewerbungs- und Planungsprozessen werden. Das Öko-Institut wird sich auch in Zukunft zusammen mit Partnern dafür einsetzen. In Deutschland und Leipzig selbst besteht mit der Fußball WM 2006 bereits in naher Zukunft die Gelegenheit zu zeigen, dass sich internationale Großsportereignisse mit den Belangen des Umweltschutzes vereinbaren lassen. Gemeinsam mit der Deutschen Sporthochschule Köln hat das Institut im Auftrag des Olympiaplanungsstabes der Stadt Leipzig das "Integrierte Umweltkonzept Leipzig 2012" erarbeitet, um die Bewerbung zu unterstützen (siehe auch newsletter Nr. 1 / 04 des Öko-Instituts). Das Projekt wurde durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert. Lokaler Sachverstand aus Leipzig und Rostock wurde über die bestehenden örtlichen Strukturen der Agenda 21 intensiv eingebunden. Das ausführliche und ambitionierte Umweltkonzept bildete die Grundlage für die offiziellen Ausführungen der Bewerbungskomitee Leipzig 2012 GmbH gegenüber dem IOC in diesem Bereich. Besonders die Alleinstellungsmerkmale Flächenneutralität (hoher Anteil Innenentwicklung) und Klimaneutralität (hier ist das Leitprojekt klimaneutrales Olympisches Dorf zu nennen) wurden von den Fachleuten des IOC sehr positiv aufgenommen. Generell hervorgehoben wurde die Einbindung der Nachhaltigkeitsprinzipien in die Stadtentwicklungsstrategie. Der ausführliche Report des IOC "Report by the IOC Candidature Acceptance Working Group to the IOC Executive Board", der die Wertungen zu den einzelnen Bewerberstädten unter anderem für den Bereich Umwelt enthält, ist unter www.olympic.org öffentlich zugänglich. Das Bewerbungsdokument Leipzigs (Questionnaire) ist unter www.leipzig2012.de zu finden. Ansprechpartner: Dr. Matthias Buchert, Koordinator des Bereichs Infrastruktur & Unternehmen, Öko-Institut e.V. Darmstadt, Telefon 06151/8191-47, m.buchert@oeko.de Das Öko-Institut e.V. ist das führende Umweltforschungsinstitut im Bereich der angewandten Ökologie. Es erstellt wissenschaftliche Gutachten und berät PolitikerInnen, Umweltverbände, Institutionen und Unternehmen. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.
Artikel drucken Fenster schließen |