Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V., D-81375 München
Rubrik:Umweltschutz    Datum: 18.03.2004
Keine Stellnetze im Schweinswalschutzgebiet vor Sylt!
Gemeinsame Pressemitteilung von: Naturschutzbund Schleswig-Holstein (NABU-SH, Neumünster), Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD, München), Deutsche Umwelthilfe (DUH, Radolfzell)
DUH, GRD und NABU-SH haben den zuständigen Minister für Umwelt, Natur und Landwirtschaft aus Schleswig-Holstein, Klaus Müller, aufgefordert, Stellnetze jeglicher Höhe aus dem Schweinswalschutzgebiet vor Sylt zu verbannen: "Ein Schutzgebiet, in dem Schweinswale ganz legal als Beifang getötet werden dürfen, ist eine Farce und eine Blamage für Deutschland von internationaler Tragweite". Das zuständige Ministerium in Kiel stützt die Pro-Stellnetz-Gesetzesvorlage auf eine dänische Studie. Diese Studie hat zwar zum Ergebnis, dass in den untersuchten Seezungennetzen kein Beifang beobachtet wurde, während Wissenschaftler in den höheren Schollennetzen 21 tote Wale zählten. Allerdings weisen die Forscher ausdrücklich darauf hin, dass die Netz-Höhe nicht unbedingt ausschlaggebend dafür war, ob Schweinswale mitgefangen wurden oder nicht. Die untersuchten Schollen- und Seezungennetze unterschieden sich noch in wesentlichen anderen Merkmalen wie Maschenweite, Jahreszeit, Ort und Stellzeit. "Somit verbietet sich allein aus wissenschaftlichen Gründen ein direkter Vergleich dieser Netze, wenn man nur den Faktor Netzhöhe betrachtet", argumentieren die Naturschutzverbände.

Ausgerechnet im einzigen europäischen Schutzgebiet speziell für Schweinswale, das 1999 im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer vor Sylt eingerichtet wurde, soll auch in Zukunft mit Grundstellnetzen gefischt werden dürfen. Diese Art von Netzen ist verantwortlich für den Beifang-Tod von jährlich sechs- bis achttausend Schweinswalen in der Nordsee, vor allem in Dänemark und England. Eine derzeit erarbeitete Anpassung der Küstenfischereiordnung des Landes Schleswig-Holstein böte zwar die einmalige Chance, die für die Schweinswale tödlichen Fanggeräte wenigstens aus dem Walschutzgebiet zu verbannen, ein aktueller Gesetzentwurf sieht jedoch vor, dass Stellnetze bis zu einer Höhe von 1,30 m (bei gestreckter Masche) erlaubt bleiben, weil diese angeblich harmlos seien. Außerhalb des Schutzgebietes, aber immer noch im Nationalpark, dürfen natürlich weiterhin höhere Netze gestellt werden.

Ein aktueller Bericht der Bundesforschungsanstalt für Fischerei zeigt dann auch, dass entgegen den Annahmen des schleswig-holsteinischen Umwelt- und Landwirtschaftsministeriums sogar in der deutschen Seezungenfischerei in 40 cm hohen Netzen mindestens zwei Schweinswale mitgefangen wurden. Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass aus dem Schutzgebiet sämtliche Netze verbannt werden. Auch über Höhenbeschränkungen von Stellnetzen und andere Maßnahmen außerhalb des Schutzgebietes sollte nach Ansicht der Naturschützer dringend nachgedacht werden. Interessanterweise heißt es in einer Veröffentlichung des zuständigen Umweltministeriums aus 2001: "Eine optimale naturschutzfachliche Regelung muss beinhalten: ein Verbot von Treibnetz- und Stellnetzfischerei jeglicher Art (dies betrifft dann sowohl die Industriefischerei als auch die Fischerei auf Speisefische) und das Verbot der Industrie- und Gammelfischerei mit Schleppnetzen...".

Es ist niemandem vermittelbar, dass in einem Schweinswalschutzgebiet auch nur irgendeine Form der Stellnetzfischerei stattfindet. Schließlich liegt es in der Natur eines Walschutzgebietes, dass dort Wale umfassend geschützt werden sollen. Die Naturschutzverbände wollen sich jetzt gemeinsam dafür einsetzen, dass wenigstens das Walschutzgebiet im Nationalpark zur stellnetzfreien Zone erklärt wird, wenn es schon nicht möglich ist, die für Kleinwale todbringenden Fanggeräte ganz aus dem Nationalpark zu verbannen.

Kontakte:
GRD: Ulrich Karlowski - Tel.: 089-74160410 - Email: info@delphinschutz.org
NABU-SH: Ingo Ludwichowski - Email: Ingo.Ludwichowski@NABU-SH.de


Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

19.08.2025
Sauber sog i - jetzt wird um den Titel gekämpft! Schafft "Müllbertshofen" es, den Pokal der Münchner Müllmeisterschaft - vom 13. bis 15. September 2025 - zu verteidigen?


Einstellung des ECO-Newsletters Am 19. August wird der letzte ECO-Newsletter an die AbonnentInnen verschickt


18.08.2025
Kaum Platz für Busse: Abfrage der Deutschen Umwelthilfe offenbart dringenden Nachholbedarf bei Busspuren in Großstädten

Moor-PV: Chance für Klimaschutz, Energiewende und Landwirtschaft Orientierungshilfe für landwirtschaftliche Betriebe veröffentlicht


17.08.2025
Reichling gegen neue Erdgas-Förderung BUND Naturschutz organisiert große Kundgebung direkt am Bohrplatz.


15.08.2025
Deutsche Umwelthilfe zum UN-Abkommen gegen Plastikmüll: "Rückschlag im Kampf gegen wachsende Müllberge"

Plastikkrise ungelöst: UN-Verhandlungen scheitern an Blockadehaltung einzelner Staaten UN-Mitgliedstaaten können sich auf keinen Vertragstext gegen Plastikverschmutzung einigen


Bundesregierung muss zu Klima-Verfassungsbeschwerden Stellung nehmen Klagen für ausreichenden Klimaschutz nehmen wichtige Hürde


Wasserampel als hilfreiche Orientierung bei der Wassernutzung Gemeinsam mit den Kommunalen Spitzenverbänden veröffentlicht das Hessische Landwirtschafts- und Umweltministerium den Leitfaden Wasserampel

ÖDP kritisiert Reiches Energie-Pläne Naturschutzpartei: Nicht den gleichen Fehler von Peter Altmaier wiederholen, das kostet Arbeitsplätze und den Verlust von Spitztechnologie.


14.08.2025
Welt-Pferdetag am 20. August Tierschutzbund fordert verbesserten Schutz von Pferden


Hitzewelle gefährdet Leben Initiative "Grün in die Stadt" fordert: mehr Stadtgrün und die Umsetzung der 3-30-300-Regel


Messstationen melden deutschlandweit extrem hohe Ozonbelastung Deutsche Umwelthilfe fordert Maßnahmen gegen Vorläuferstoffe aus Verkehr und industrieller Tierhaltung

Kenvue fördert Produkttransparenz: Adaption des EcoBeautyScore durch Neutrogena® in Deutschland Mit der Einführung des neuen Ratings will Kenvue Menschen dabei unterstützen, nachhaltigere Gewohnheiten anzunehmen


Kein Skandal scheint groß genug: Es geht immer noch dreister ÖDP kritisiert Rheinwasser-Umleitung in NRW-Braunkohlegruben: Gesundheitsgefahr durch PFAS.


13.08.2025
100-Tage-Bilanz der Merz-Regierung Transparency Deutschland fordert Kurskorrektur

Hoyerswerda: Energiestruktur im Wandel Die Agentur für Erneuerbare Energien e. V. (AEE) zeichnet die Stadt Hoyerswerda als Energie-Kommune des Monats August 2025 aus.


ÖDP kritisiert "Rolle rückwärts beim Umweltschutz" Bio-Bauer Billmann warnt: "Entbürokratisierung, aber nicht so!"


Flexible Energie fürs Haus: SunLit Solar macht erstmals E-Autos zur Stromquelle für steckerfertige Speichersysteme Neue Vehicle-to-Load-to-Home-Funktion des SunLit EV3600 ermöglicht AC-seitige Beladung von Balkonkraftwerkspeichern über Elektrofahrzeuge


11.08.2025
Die richtige Gesichtspflege in den heißen Sommermonaten Hohe Temperaturen und intensive Sonneneinstrahlung stellen eine besondere Belastung für die Gesichtshaut dar.