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Presse-Stelle:  Bund der Energieverbraucher e.V., D-53619 Rheinbreitbach
Rubrik:Energie    Datum: 12.01.2004
Bad Urach: Start der Bohrarbeiten für geothermisches Pilotkraftwerk
Schon Ende 2004 umweltfreundlicher Strom aus Hot Dry Rock-Kraftwerk
In Bad Urach wurde heute der nächste Schritt für die Errichtung eines ersten geothermischen Pilot-Kraftwerks unternommen: Nach den erfolgreichen und wegweisenden Test- und Forschungsarbeiten der Jahre 2002 und 2003 begann mit der Aufnahme der Arbeiten an der zweiten Tiefbohrung der nächste Abschnitt der Schaffung eines unterirdischen Wärmetauschers.

Dieses Kraftwerk wird nach dem HDR-Prinzip (Hot Dry Rock) betrieben werden, das bedeutet, dass im heißen, mehr als 4000 m tiefen Gestein vorhandene Risse und Klüfte hydraulisch aufgeweitet und werden, durch die dann von der Oberfläche her eingebrachtes Wasser fließt. Dieses Wasser wird in der Tiefe erhitzt, über eine weitere Bohrung zurückgefördert und treibt dann im oberirdischen Kraftwerk eine Turbine zur Stromerzeugung an. Anschließend wird es über die erste Bohrung wieder in den Untergrund verpresst, wo es sich erneut erhitzen kann.

Unterirdischer Wärmetauscher

Der erste Teil dieses Kluftsystems, auch "unterirdischer Wärmetauscher genannt," wurde in den vergangenen beiden Jahren erstellt und getestet. Nun ist man soweit, mit der zweiten Bohrung den Anschluss an die bestehende erste Bohrung herzustellen, um die letzten Lücken im Kreislauf zwischen den Kraftwerksteilen oben und dem Wärmetauscher unten schließen zu können. Die Bohrarbeiten werden von der Drilltec, Ettlingen mit einer Anlage der ITAG (Celle) durchgeführt.

Diese elektrisch betriebene "Rig" ist eine der leisesten Bohranlagen Europas. Trotzdem wurden wegen des unmittelbar angrenzenden Kurgebietes weitere umfangreiche Schallschutzmaßnahmen durchgeführt. In rund 90 - 100 Tagen soll das Ziel in einer Tiefe zwischen 4000 - 4300 m erreicht werden. Dort herrschen Temperaturen von 170 °C, die für die Nutzung der Erdwärme gute Ausgangsbedingungen bieten.

Die Forschungsarbeiten werden aus Mitteln des Zukunfts-Investitions-Programms (ZIP) des Bundes gefördert. Als industrielle Kooperationspartner für dieses innovative Pilotkraftwerk mit einer Leistung von rund 1 MW konnten die Uracher die EnBW Baden Württemberg und die REPower (Hamburg) gewinnen. Ende 2004 / Anfang 2005 soll aus dieser Anlage der erste umweltfreundliche Strom in das Netz eingespeist werden.



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