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Presse-Stelle:  PROVIEH Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung e.V., D-24226 Heikendorf
Rubrik:Tierschutz    Datum: 10.12.2003
Tierschutz enttäuscht von Minister Backhaus
Schwerin, 8. Dezember 2003 - Tierschutz- und Naturschutzorganisationen sowie die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft werden aus Protest gegen die Position des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Frage der Käfighennen-Haltung den so genannten Erklärungstermin von Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus am 9. Dezember nicht wahrnehmen. Zuvor hatte sich Backhaus im Bundesrat aktiv für die faktische Beibehaltung der Käfighaltung auf unbestimmte Zeit eingesetzt. Mecklenburg-Vorpommern hat am 28. November des Jahres für die Aufhebung des Käfigverbotes gestimmt. Dem Termin-Boykott schließen sich an: PROVIEH - Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung e. V., BUND, NABU Mecklenburg-Vorpommern, VIER PFOTEN e.V. und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft.

"Der von Minister Backhaus in der Öffentlichkeit proklamierte "Sieg für den Tierschutz" ist als zynische und Verbraucher täuschende Tatsachenverdrehung entlarvt," erläutert Sandra Gulla, Vorsitzende von PROVIEH. Den Organisationen geht es um den Tierschutz. Sie lehnen es ab, Kulisse für die Selbstdarstellung des wortgewandten, keineswegs im Sinne der Tiere handelnden Landwirtschaftsministers zu sein.

"Vordergründig geht es um die Einführung eines Prüfverfahrens für Haltungssysteme - eine Forderung, die wir prinzipiell unterstützen," erklärt Dr. Marlene Wartenberg, Vorsitzende von VIER PFOTEN. "Es ist jedoch nicht einsehbar, warum die Einführung eines Prüf- und Zulassungsverfahrens an die Fristen zur Abschaffung der Käfighaltung gekoppelt werden soll. Denn es ist lange bewiesen, dass jede Form der Käfighaltung Tierquälerei ist. So hat die Schweizer Prüfstelle sämtliche Käfigsysteme als nicht tiergerecht eingestuft und ihnen die Zulassung verweigert. Forschungsgelder sollten vielmehr in die Förderung tierschutzgerechter Haltungssysteme fließen."

Minister Backhaus stützt sich in seiner Argumentation unter anderem auf eine schon hinsichtlich der Erhebungsmethodik fragwürdige Studie.

Die Organisationen sind gern bereit, sich konstruktiv in Beratungen zu anstehenden Entscheidungen einzubringen. "Aber dieses Gesprächsangebot ist, nachdem alles "gelaufen" ist, zeitlich deplaziert," so Sandra Gulla.

Weitere Informationen bei

PROVIEH: Regina Jaeger, Tel. 0431 .24828-13
VIER PFOTEN: Beate Schüler, Tel. 040 .399249-31

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