 |
||||||
|
||||||
|
||||||
| Marokko Mohammed VI.: Ein König für die Frauen! | ||||||
|
Wovon Marokkos Frauenverbände und Feministinnen seit Jahrzehnten träumen ist Wirklichkeit geworden:- Die Vielehe wurde abgeschafft
- Auch Frauen können sich scheiden lassen
- Mädchen dürfen nicht mehr Zwangsverheiratet werden.
Für die Traditionalisten ist das alles ein bisschen viel auf einmal. Die Familienrechtsreform in dem mohammedanischen, nordafrikanischen Land wurde erst möglich als sich König Mohammed VI. dafür stark machte. Schließlich ist die Polygamie das Grundelement einer islamischen Gesellschaft. Der Islam erlaubt dem Mann bis zu vier Ehefrauen, wenn er sie alle gleich behandelt und keine bevorzugt.
Klugerweise beruft sich der König bei der Reform, die in Wahrheit einer Revolution gleich kommt, auf den Islam: "Gott hat die Vielehe vom islamisch-rechtlichen Standpunkt aus fast unmöglich gemacht." Denn es sei für einen Mann "fast unmöglich", mehrere Frauen gleichberechtigt zu behandeln. Und die Gleichberechtigung sei islamische Vorschrift.
Nun ist Marokko, wo die Hälfte der Frauen noch Analphabeten sind, neben Tunesien das rechtlich frauenfreundlichste Land in Arabien. Schließlich ist Saudi-Arabien, wo Frauen bis heute ohne Erlaubnis ihres Mannes nicht einmal einkaufen dürfen - Autofahren dürften sie gar nicht.
Die arabische Presse außerhalb Marokkos hat kaum über die revolutionären Menschenrechtsfortschritte berichtet. Dass Marokkos König jetzt der König der Frauen geworden ist, könnte ja ansteckend wirken. Der 40-Jährige Monarch ist mit einer emanzipierten 24-jährigen Informatikerin verheiratet, die auch bei offiziellen Anlässen kein Kopftuch trägt.
|
 | ||||||
 Druckausgabe |