Ein Service von
www.ECO-World.de
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Wissenschaftsladen Bonn e.V., D-53113 Bonn
Rubrik:Soziales u. Gesellschaft    Datum: 03.09.2003
Agenda21-Gruppen in Finanznot: Stiftung gründen, um die Existenz zu sichern
Wissenschaftsladen Bonn unterstützt Agenda-Gruppen bei Stiftungs-Gründung Projekt von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt gefördert
Der Wissenschaftsladen Bonn e.V., mit 25 Mitarbeitern der größte der 58 Wissenschaftsläden in Europa, bietet Gründern von Agenda21-Stiftungen, professionelle Unterstützung und ein Beratungsnetzwerk an. Das Projekt wird von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt gefördert.

"Um ihre Existenz zu sichern, sollten sich die Agenda-Initiativen mittelfristig unbedingt ein zusätzliches finanzielles Standbein schaffen", sagt Anke Valentin, Expertin für Lokale Agenda21 beim Wissenschaftsladen Bonn."Denn angesichts der schlechten Haushaltslage streichen selbst die 2400 Kommunen, die offiziell die Agenda-Arbeit stützen, die Mittel dafür zusammen." Eine Möglichkeit für Bürger, Projekte vom Energiesparen bis zur Integration von Migranten auch in Zukunft zu initiieren und mitzugestalten: die Gründung einer so genannten Bürgerstiftung.

Rund 80 solcher Stiftungen, die von Privatleuten finanziert und geführt werden, gibt es bisher in Deutschland. Lediglich eine Hand voll davon aber hat das Ziel, eine nachhaltige ökologische, ökonomische und soziale Entwicklung in der jeweiligen Kommune zu fördern. "Dabei haben immer mehr Agenda21-Gruppen die Stiftung als Chance entdeckt, scheitern aber mangels Fachkenntnis oft schon in den Anfängen," hat Anke Valentin festgestellt. Da gilt es, juristische Möglichkeiten zu prüfen, neue Wege des Fundraisings zu gehen oder auch geeignete Organisationsstrukturen aufzubauen.

Gute Chancen für Stiftungen
Für Agenda-Initiativen, die diese Klippen erst einmal überwunden haben, stehen die Chancen nach einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Zentralinstituts für kirchliche Stiftungen nicht schlecht: 27 Prozent aller Deutschen können sich demnach vorstellen, grundsätzlich gemeinsam mit anderen eine Stiftung zu gründen.
Fachliche Unterstützung für Agenda-Initiativen, die Stiftung gründen wollen
Gefördert von Bundesumwelministerium und Umweltbundesamt organisieren die Experten des Wissenschaftsladen Bonn sechs Fachworkshops für Agenda-Initiativen, die eine Stiftung gründen wollen. Parallel dazu wird ein Expertenpool aufgebaut, auf den die Agenda-Gruppen bei individuellen Fragen zurückgreifen können. Schon heute können Agenda-Gruppen auf der Internet-Plattform "www.stiftungsnetz.wilabonn.de" Erfahrungen austauschen, Expertenrat erfragen.

Bei Bürgerstiftung nicht Etikettenschwindel aufsitzen
Inzwischen gründen immer mehr Unternehmen wie z.B. die Sparkasse so genannte "Bürgerstiftungen". Ein Etikettenschwindel, so Anke Valentin: "Diese Stiftungen sind im eigentlichen Sinne keine Bürgerstiftungen." Denn die Finanziers stellen häufig den Geschäftsführer, nehmen Einfluss auf die inhaltliche Arbeit. Das aber, so Valentin, stehe der Idee der Agenda-Initiativen fundamental entgegen. Denn bei der lokalen Agenda sollten Bürger die Möglichkeit haben, sich direkt in kommunale Entscheidungsprozesse einzubringen, um ihre Kommune nachhaltig zu gestalten.

Weitere Informationen
Anke Valentin 0228/ 201 61-23, anke.valentin@wilabonn.de



Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln.