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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Energie    Datum: 29.08.2003
Europas größte Atomanlage vor dem Aus
Erst vor neun Jahren war die Wiederaufbereitungsanlage (WAA) für atomare Brennstäbe im britischen Sellafield in Betrieb gegangen. Sie hatte £ 1,8 Milliarden gekostet. Jetzt berichten britische Zeitungen, dass ab 2010 die WAA in eine Lagerstätte für Atommüll umgewandelt werde. Das bedeutet einen Wendepunkt in der britischen Atompolitik.

Aber nicht der Protest der britischen Anti-Atombewegung hat das Umdenken bewirkt, sondern mangelnde Wirtschaftlichkeit. Wie überall auf der Welt platzen jetzt auch in England die Träume von "unendlicher preisgünstige Energie für das 21. Jahrhundert".

AKWs erweisen sich immer mehr nicht nur als gefährlich, sondern auch als wirtschaftliche Flops. Nach dem großen Atomunfall bei einem AKW in Sellafield in den 50-ern ergab eine Studie im Auftrag der früheren konservativen Regierung in London, dass die Krebsrate bei Kindern um Sellafield herum zehnmal so hoch war wie im Landesdurchschnitt. Berechnungen, die von realistischen Versicherungen für AKWs ausgehen, kommen zum Schluss, dass Atomenergie die teuerste Energie wäre, wenn realistisch gerechnet würde. Der Unfall von Tschernobyl zum Beispiel hatte die sowjetische Volkswirtschaft 500 Milliarden Dollar gekostet - so eine Studie im Auftrag von Michael Gorbatschow. Die deutsche Atomlobby war zum "Atom-Konsens" mit der Bundesregierung vor allem aus ökonomischen Gründen bereit. AKWs rechnen sich einfach nicht.

Auch in England wird immer mehr über umweltfreundliche Wind- und Wellenenergie debattiert. Da hat Atomtechnik einfach keine Chance mehr. Sie ist ähnlich wie in Deutschland langfristig ein Auslaufmodell. Spätestens beim nächsten Unfall wird sich der Ausstiegsrozess beschleunigen. Mit Sellafield verschwindet das Herzstück der britischen Atomindustrie. Greenpeace fragt bereits: Warum eigentlich erst 2010? Eigentlich müsste nach dem Grundsatz gehandelt werden: so schnell wie möglich!



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