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Presse-Stelle:  neuform Vereinigung Deutscher Reformhäuser eG, D-61440 Oberursel
Rubrik:Essen u. Trinken    Datum: 28.08.2003
Reformhäuser auch weiterhin ohne Gentechnik
Ökologische Lebensmittelwirtschaft in Gefahr?
"Gentechnisch veränderte Produkte haben in unserem neuform-Sortiment auch in Zukunft nichts zu suchen", erklärt Erwin Perlinger, Vizepräsident des Bundesfachverbands Deutscher Reformhäuser e.V. (refo) im hessischen Oberursel. "Die Gentechnik gilt in ihren Auswirkungen immer noch als Risiko-Technologie, gleichgültig ob es sich um eine genetische Manipulation der Rohstoffe handelt oder um die gentechnische Herstellung von Zusatzstoffen, wie z.B. Enzymen, für die Verarbeitung von Lebensmitteln. Ein Einsatz wäre nicht mit unseren Qualitätsrichtlinien und dem Anspruch nach möglichst naturbelassenen Lebensmitteln vereinbar", begründet Perlinger seine Aussage.

Bereits seit 1996 setzt sich die Reformwarenbranche aktiv gegen den Einsatz von Gentechnik in Lebensmitteln ein. Und seitdem hat sich einiges getan. Die Verbraucher sind zwar nach wie vor sehr skeptisch, die Wissenschaft immer noch geteilter Meinung und die damit verbundenen Risiken keineswegs geklärt, aber die Analytik hat riesige Fortschritte gemacht. Peter Dräger, Leiter des neuform-Labors in Oberursel erklärt: "Wir sind mittlerweile in der Lage, die Menge einer einzigen gentechnologisch veränderte Sojabohne in einer Anzahl von 10.000 herauszufinden. Das bedeutet, dass eine Verunreinigung von 0,01 Prozent bereits nachgewiesen werden kann." Zu der Einhaltung der neuform-Qualitätsrichtlinien und einem Ausschluss gentechnisch veränderter Rohstoffe haben sich alle Vertragswarenhersteller verpflichtet. Sowohl die Hersteller als auch das neuform-Labor führen entsprechende Kontrollen durch.

Im Zuge der kürzlich verschärften Kennzeichnungspflicht gentechnisch erzeugter Lebensmittel durch die Europäische Union und eine Aufhebung des Zulassungsstopps für Gentechnik-Produkte wird damit gerechnet, dass das inzwischen fünfjährige faktische Anbauverbot für gentechnisch veränderte Pflanzen ebenfalls fällt. "Die Entscheidungsfreiheit liegt damit beim Verbraucher, der durch einen Nachfrageboykott den Markt für gentechnisch veränderte Produkte nachhaltig beeinflussen kann. Aber möglicherweise stellt sich dann die Frage nach der Überlebenschance der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft überhaupt", resümiert Perlinger. Der Bundesfachverband der Reformhäuser sieht die große Gefahr, dass durch Auskreuzung und unbeabsichtigte Verunreinigung auch Ökolebensmittel mit gentechnisch verändertem Material belastet werden könnten. Vor diesem Hintergrund fordert er eine gesetzliche Regelung, die die ökologische Lebensmittelwirtschaft vor den Folgen der Gentechnik schützt und ihren Fortbestand sichert.

Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), dem auch die Reformwarenbranche angeschlossen ist, startet zur Zeit eine Verbraucherinformationskampagne zum Thema "Grüne Gentechnik". In den rund 2200 Reformhäusern können sich Verbraucher über Plakate und Flyer zu dem Thema informieren.

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