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Presse-Stelle:  PROVIEH Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung e.V., D-24226 Heikendorf
Rubrik:Tierschutz    Datum: 16.07.2003
Tiertransporte bald erschwert?
Nicht nur für Tierschützerinnen und Tierschützer ist das Thema Tiertransporte von unveränderter, bedrückender Aktualität.
Nach langem Zögern hat die Europäische Kommission die Forderung der deutschen Ministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, nach strengeren Vorschriften für Tiertransporte aufgegriffen.

Der EU-Kommissar für Verbraucherschutz David Byrne will die zulässigen Transportzeiten für sämtliche Tierarten auf neun Stunden begrenzen. Anschließend soll den Tieren eine Ruhezeit von mindestens elf Stunden gegönnt werden. Künast hatte sogar acht Stunden Höchsttransportdauer gefordert, der aktuelle Entwurf lehnt sich allerdings an die Bestimmungen zu Lenk- und Ruhezeiten der Lastwagenfahrer an. Junge Tiere sollen nur mehr bis zu 50 Kilometer transportiert werden dürfen. Den Tieren soll das Einnehmen von Ruhepositionen möglich sein, indem die Höchstbesatzdichte drastisch gesenkt wird und Anbindung verboten ist. Tränke soll den Tieren ständig zur Verfügung stehen. Ganz verboten würde der Transport von Ferkeln, Kälbern unter zwei Wochen und anderen Jungtieren sowie hochträchtigen Tieren.
Den Fahrern soll das Führen eines Logbuches vorgeschrieben werden, Spediteure sollen strenger kontrolliert werden.

PROVIEH - Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung e. V. erwartet harte Auseinandersetzungen vor allem mit den Ländern, denen die bestehenden Regelungen schon zu weit gehen. Denn eine Realisierung des Entwurfes würde die Kosten für den Viehhandel in die Höhe treiben. Hinzu kommt, dass die Absicht besteht, die neuen Regelungen als EU-Verordnung in Umsetzung zu bringen. Dies bedeutet, sie wären in allen EU-Ländern verbindlich und gegebenenfalls vor dem Europäischen Gerichtshof durchsetzbarer, denn die geltenden Vorschriften werden von vielen Mitgliedsstaaten offensichtlich missachtet.

Im Bericht der EU-Kommission ist die Rede von ungeeigneten Fahrzeugen, unzulässige Transportplänen, Nichteinhaltung der Fahrzeitbeschränkungen, unsachgemäßem Umgang mit Tieren, Verbringung nicht transportfähiger Tiere, unzureichender Belüftung von Transportern, Überladung, mangelnder Kontrolle bei der Zulassung von Tiertransportunternehmen usw. Rund zwei Drittel aller Tiertransporte weisen demnach Beanstandungen auf. Konsequente Kontrollen und wirksame Strafen sind nach Meinung von PROVIEH unumgänglich. Die hier aufgestellten Forderungen können nur ein Anfang sein. Ziel muss es sein, den Tieren grundsätzlich strapaziöse Fernreisen zu ersparen und darüber hinaus endlich die Subventionen für Schlachttier-Transporte nach Libanon und andere "Ausnahmestaaten" abzuschaffen, so lange sich nichts an den bekannten Zuständen in den Zielländern ändert.

Für Rückfragen: Regina Jaeger, Tel. 0431. 2 48 28 13,
eMail jaeger@provieh.de




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