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Presse-Stelle:  Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt, D-14193 Berlin
Rubrik:Medien    Datum: 26.10.1999
Leitfaden für "Umweltfreundliche Beschaffung"
Aktualisierte Auflage des Handbuches "Umweltfreundliche Beschaffung" erschienen
Bei der Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen können Behörden und private Unternehmen noch viel für den Umweltschutz tun, ohne mehr dafür ausgeben zu müssen. Im Gegenteil: Die umweltgerechte Beschaffung schont nicht nur die Umwelt, sie spart auch Kosten. Wie das geht, zeigt das Umweltbundesamt in der neu bearbeiteten und erweiterten 4. Auflage des Handbuches "Umweltfreundliche Beschaffung".

Auf über 800 Seiten werden in zwölf Kapiteln Empfehlungen zu mehr als 100 Produktgruppen und Dienstleistungen ausgesprochen: von Büromaterialien über Baustoffe, Energieträger und Verkehrsmittel bis hin zu Wartungs- und Reinigungsarbeiten. Das Handbuch "Umweltfreundliche Beschaffung" ist im Verlag Franz Vahlen erschienen und kostet 48,- DM.

Der Präsident des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Andreas Troge, betonte die besondere Rolle der Behörden bei der umweltfreundlichen Beschaffung. Das Beschaffungsvolumen allein von Regierung und den Verwaltungen von Bund, Ländern und Kommunen lag 1995 - das sind die aktuellsten Zahlen - bei rund 190 Milliarden Mark: "Bund, Länder und Kommunen sollten beim Umweltschutz mit gutem Beispiel vorangehen. In den Verwaltungen gibt es noch viel Potenzial, zum Beispiel beim Energieverbrauch. Schätzungsweise mindestens ein Viertel der Heizenergie und 10 Prozent des Stromverbrauchs können in den Gebäuden der öffentlichen Verwaltung eingespart werden. Das Handbuch gibt dafür viele Tipps. Energiesparen lohnt sich doppelt: Es schont die Umwelt und entlastet die Kassen von Behörden und Unternehmen", so Troge.

Das Handbuch ist auch für das produzierende Gewerbe und die Anbieter von Dienstleistungen wertvoll. Sie erfahren, welche Umweltanforderungen die Behörden und Unternehmen bei der Beschaffung stellen und können ihr Angebot entsprechend ausrichten.
Beschrieben werden die wichtigsten Umweltschutzaspekte für die meisten von der öffentlichen Hand vergebenen Aufträge. Es werden wesentliche Produktinformationen aufgeführt und Vorschläge für die Auswahl von Produkten und Dienstleistungen gemacht. Besonders praktisch: In den meisten Fällen können die Empfehlungen unmittelbar in die Ausschreibungstexte übernommen werden.

Eine maßgebliche Hilfe bei der umweltfreundlichen Beschaffung ist das Umweltzeichen "Blauer Engel". Die Anforderungen an die Vergabe des Umweltzeichens können als sogenannte "mitgeltende Grundlagen" in den Leistungsbeschreibungen wie zum Beispiel technische Normen zitiert werden.

Das Handbuch gibt darüber hinaus einen Überblick über den produktbezogenen Umweltschutz: Im Eingangskapitel werden die rechtlichen Regelungen, der Stand der Kennzeichnung umweltfreundlicher Produkte und die Erfahrungen mit der umweltfreundlichen Beschaffung im In- und Ausland dargestellt.

Bei der umweltfreundlichen Beschaffung gibt es aber noch einige Spielräume:

  1. Leistungs-, Liefer- und Pachtverträge sollten stärker genutzt werden, um Umweltziele zu erreichen. Als Beispiele sind Verträge für die Nutzung, Wartung und Entsorgung von Bürogeräten und Möbeln oder die Verpachtung von Kantinen zu nennen.

  2. Die Innovationsbereitschaft sollte durch die Förderung neuer Techniken vorangetrieben werden, zum Beispiel durch die Nutzung erdgasbetriebener Nutzfahrzeuge, energie- und materialsparender Gebäudesystemtechniken oder erneuerbarer Energien.

  3. Externe Dienstleister sollten stärker als bisher zur ökologischen und auch finanziellen Entlastung genutzt werden. Ein Beispiel sind Energiedienstleistungen im Wege des sogenannten "Energie-Contractings". Beim "Energie-Contracting" stellt ein Dienstleister ein Rund-Um-Angebot für die Energieversorgung einer Institution bereit. Dafür wird er an den eingesparten Energiekosten beteiligt. Vom Energiesparen profitieren der Umweltschutz und die öffentlichen Kassen. Eine Auswertung kommunaler Energieberichte zeigt, dass seit Ende der 70er Jahre in Städten, die in Energiespartechnik investiert und ein Energiemanagement eingeführt haben, im Durchschnitt pro investierter Mark rund fünf Mark Energiekosten jährlich gespart wurden.

  4. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter öffentlicher Dienststellen sollten stärker als bisher einbezogen werden, um Ziele im Umweltschutz zu erreichen. Jeder kann helfen, zum Beispiel Energie zu sparen. Dabei ist es aber unerläßlich, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfassend informiert werden.

  5. Bei der Auswahl von Produkten sollten stärker als bislang regionale Produkte - wegen der kurzen Transportwege - oder Produkte aus dem ökologischen Landbau berücksichtigt werden.


Die 4. Neuauflage von "Umweltfreundliche Beschaffung - Handbuch zur Berücksichtigung des Umweltschutzes in der öffentlichen Verwaltung und im Einkauf" ist beim Franz Vahlen Verlag, München, erschienen und kostet 48,- DM. Das Handbuch ist im Buchhandel oder direkt beim Verlag Franz Vahlen, 80791 München, Fax: 089/38189-402, e-mail: bestellung@vahlen.de, erhältlich.



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